Ist meine Selbstprüfung der Ausweg:
Damit der Rahmen nicht gesprengt wird und dies lediglich ein Abriss eines sehr umfangreichen Themas bleibt, wollen wir stichpunktartig eine Liste der wichtigsten Punkte darbieten, die jeder für sich selbst überprüfen sollte (d.h. sich selbst fragen kann: “Finde ich meine eigene Situation in diesen Punkten wieder?”):
- Sünde: “Habe ich Sünde in meinem Leben?”
– Da es ab und an auch Sünden sein können, die einem noch nicht bewusst sind, sollte man für Aufdeckung blinder Flecken beten. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass wir alle solche Flecken haben.
– Bei jeder Sünde gibt es Raum zur Buße und somit zur Vergebung. Selbst die sog. unvergebbare Sünde kann man nicht begangen haben, wenn man sich mit der Frage plagt: “Habe ich diese schwere Sünde begangen?”.
– Bei Fehltritten, Unwissenheit und Schwachheit gibt es immer die Möglichkeit der Vergebung. Selbst Paulus, der die Söhne Gottes verfolgte und ermorden ließ, wurde vergeben (1Tim 1,12-14). - Buße: “Habe ich zur Genüge Buße getan?”
– Die Heilige Schrift spricht von einer Buße würdigen Frucht (Mt 3,8), also einem Ergebnis, dass v.a. dir selbst zeigen sollte, dass deine Buße aufrichtig war/ist. - Vergebung: “Habe ich anderen vergeben?”
– Die aufrichtige Buße, die zur Vergebung unserer eigenen Sünden führt, ist das eine. Das andere ist die Vergebung gegenüber anderen. Können wir anderen nicht vergeben, kann uns nicht vergeben werden:
Mt 6,15 Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. [SLT]
– Dieses Problem führt dann zu dem nächsten, nämlich:
Mt 5,23-26 Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe! Sei deinem Widersacher bald geneigt, während du noch mit ihm auf dem Weg bist, damit der Widersacher dich nicht etwa dem Richter ausliefert und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergibt und du ins Gefängnis geworfen wirst. Wahrlich, ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Groschen bezahlt hast! [SLT]
– Dies kann ein Grund sein, warum vielleicht unsere Gebete nicht erhört werden, da wir „unsere Gabe zum Altar bringen“, ohne uns zuvor versöhnt zu haben. So ähnlich wie es in Mt 18 in einem Gleichnis veranschaulicht wird. Dazu lediglich die letzten Verse dieses Gleichnisses:
Mt 18,32-34 Da ließ sein Herr ihn kommen und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest; solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe? Und voll Zorn übergab ihn sein Herr den Folterknechten, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war. [SLT]
– Es sei angemerkt, wenn der Bogen hier vielleicht auch überspannt wird, dass in beiden Matthäus-Stellen Wörter genannt werden, die Opfer von dämonischen Angriffen sehr gut nachvollziehen können – nämlich: “ins Gefängnis geworfen werden” und “Übergabe an Folterknechte“.
Das mag hart klingen, aber der Unwille zur Vergebung ist eine schwere Schuld. Gleichzeitig kann wohl jeder nachvollziehen, dass manche Taten für uns nur sehr, sehr schwer vergebbar sind. Dennoch: Diese Bürde der Schuld lastet selten auf demjenigen, der die Tat begangen hat, sondern vielmehr auf dem, der nicht vergeben kann. Anders ausgedrückt: Besteht eine Situation, in der der eine dem anderen nicht vergeben kann, trägt meist derjenige die Last, der nicht vergeben kann. Gott möchte aber nicht, dass wir unter dieser Last zerbrechen, sondern er will von ganzem Herzen, dass wir frei davon werden. Hierzu benötigen wir aufrichtige Buße für uns selbst und Vergebung für andere. Beides dient zu unserem Besten. Können wir eines von beiden nicht, dann wird es extrem problematisch mit der Befreiung „aus der Folter“. Falls dieser Punkt dich betreffen sollte, nimm ihn bitte sehr, sehr ernst. Anderen nicht vergeben zu können, ist aus biblischer Sicht extrem problematisch. Gleichzeitig ist es ein sehr klarer Spiegel für unser Innerstes, denn es ist ein offenkundiges Indiz dafür, dass wir Christi Sinn noch nicht haben, der selbst am Kreuz noch zu seinem Vater sprach: Vergib ihnen (Lk 23,34). - Selbstreflexion: “Bin ich ehrlich zu mir selbst?”
– Für beide zuvor genannten Punkte (Sünde und Buße) ist es wichtig, dass wir ehrlich zu uns selbst sind und uns selbst mit Gottes Hilfe prüfen (Ps 139,23-24). Hierfür steht uns v.a. eine Sache in unserem Fleisch entgegen: Unser Stolz.
– Dieser Stolz ist meist Schuld daran, dass wir nicht ehrlich zu uns selbst sein können oder sogar uns selbst durch unsere Probleme (und unser immer wiederkehrendes darüber Berichten) bei den anderen in den Vordergrund drängen (ob nun bewusst oder unbewusst). Niemand hört dies gerne und wenn du nicht davon betroffen bist, umso besser; aber der Stolz und alles was damit verbunden ist, kann ein wichtiger Baustein beim Lösen dieses Problems sein. - Ablehnung, mangelnde Liebe: “Weiß ich tief in meinem Inneren, dass ich angenommen bin?”
– Oft ist Ablehnung (meist schon von Kind auf) und somit fehlende Liebe im Leben des Betroffenen ein sehr oft wiederkehrendes Problem. Die Heilige Schrift sagt, dass wir in seinem Abbild erschaffen worden sind (1Mo 1,26a). Und wenn in unserem Leben die Liebe fehlt, Gott aber Liebe ist (1Joh 4,8) und wir in seinem Bilde erschaffen worden sind, dann fehlt uns etwas ganz Grundlegendes. Wir brauchen Liebe und müssen Liebe geben. Ohne fehlt uns etwas. Das macht uns im wahrsten Sinne des Wortes krank – so ähnlich wie, wenn wir keine lebenswichtigen Nährstoffe zu uns nehmen würden. Wir würden erkranken. Dieses Fehlen von Annahme, Geborgenheit u.v.a. Liebe führt zu diversen, teilweise selbstzerstörerischen Gedanken, wie z.B.: “Wie kann mich Gott lieben, ich kann mich ja nicht einmal selbst lieben.”
– Diese Problemstellung kann man nicht einfach von jetzt auf gleich lösen, sondern alles ist ein Prozess.
– In diesem Prozess der Selbstannahme und dem wachsenden Verständnis der Liebe Gottes kann eine Befreiung von den Machenschaften des Feindes und seiner Lakaien sehr maßgeblich sein. Anders formuliert: Das wahrhaftige verinnerlichen der Liebe Gottes, kann beflügeln und befreien. - Okkultes: “Habe ich mich mit diesen Dingen “infiziert”?”
– Religionen jedweder Art, Esoterik, Meditation in Verbindung mit falschen Lehren, Lichtarbeit, Kommunikation mit “Engeln” und was es nicht so alles gibt. Die Liste ist endlos. All dies muss unverzüglich und ohne wenn und aber aus dem Leben verbannt werden!
– In diesem Zusammenhang mag das Wort “infiziert” vielleicht seltsam klingen, aber es kann auch vorkommen, dass man so etwas wie einen Virus mit sich herumträgt, aber man ist sich dessen gar nicht so bewusst. Beispiel: Gegenstände, die etwas mit Götzendienst zu tun haben: Bücher, Souvenirs, Dateien auf dem Rechner usw. usf. All dies muss ebenfalls umgehend weggeschafft werden; denn durch diese Gegenstände kann man sich regelrecht in diese Finsternis verstricken. Siehe hierzu:
5Mo 7,25-26 Die geschnitzten Bilder ihrer Götter sollt ihr mit Feuer verbrennen; du sollst nicht das Silber und das Gold daran begehren und es dir nehmen, damit du nicht dadurch verstrickt wirst; denn es ist ein Gräuel für den HERRN, deinen Gott; und du sollst keinen Gräuel in dein Haus bringen, so dass du ein Bann wirst gleich ihm; du sollst es ganz und gar verabscheuen und es ganz und gar für einen Gräuel halten, denn es ist ein Bann. [CSV]
– Man sollte diese Worte sehr, sehr ernst nehmen und nicht meinen (weil sie im sog. “Alten Testament” stehen), dass sie keinerlei Relevanz für uns hätten.
– In ganz kurz: Alles, wirklich alles, was mit der Anbetung von sog. “falschen Göttern” zu tun hat, muss aus dem Leben “verbannt” werden.
Was uns zum nächsten wichtigen Punkt bringt. - Flüche: “Bin ich verflucht?”
– Für uns in der westlichen Welt klingt das fast schon albern oder wird unter der Kategorie “Aberglaube” abgelegt. Jedoch sind sie durchaus real. Die Bibel bestätigt dies an unzähligen Stellen. Ein Beispiel hierzu:
Spr 28,27 Wer dem Armen gibt, wird keinen Mangel haben; wer aber seine Augen verhüllt, wird mit Flüchen überhäuft werden. [CSV]
– Jeder kann für sich selbst mal mit einer Bibel-Suchmaschine nach “Fluch” suchen und man wird schnell erkennen, dass die Heilige Schrift sehr viel zu diesem Thema zu sagen hat.
– In Verbindung mit unserem letzten Punkt (“Okkultes”) gibt es bei Anbetung “falscher Götter” einen Generationsfluch. Siehe hierzu in den sog. “Zehn Geboten”:
2Mo 20,5-6 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten. [SLT]
– Man mag jetzt darüber denken was man will, aber dieser Vers ist, wie natürlich jeder andere auch, real und wahr.
– Da man aber selbst nicht wissen kann, ob ein derartiger oder anderer Fluch auf einem lastet, ist es zu empfehlen, im Gebet dieses vor unseren gnädigen Gott zu bringen und um Vergebung für die eigene Schuld und die Schuld unserer Vorväter zu bitten (so ähnlich wie es z.B. ein Daniel tat, s. Daniel 9); und natürlich darum bitten, dass jedweder Fluch im Namen Jesu gebrochen wird. - Gedanken: “Bin ich Herr meiner Gedanken?”
– Wir hatten zuvor den Punkt, dass unser “Fleisch” die Toren für die geistliche Welt öffnen kann. Unsere Gedanken spielen dabei keine unwesentliche Rolle. Die Heilige Schrift sagt:
Spr 25,28 Wie eine Stadt mit niedergerissenen Mauern, so ist ein Mann, der seinen Geist nicht beherrschen kann. [SLT]
– Führt man hier das Bild “der offenen Tore für die geistliche Welt” fort, kann man sagen, dass die mangelnde Beherrschung unserer Gedanken uns erhebliche Probleme bereiten kann. Ein passendes Szenario hatten wir bereits gelesen:
Mt 16,22-23 Da nahm Petrus ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren und sprach: Herr, schone dich selbst! Das widerfahre dir nur nicht! Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Weiche von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich! [SLT]
– Wie auch immer unser Herr das genau gemeint hat, Fakt ist, dass eine Beeinflussung stattfand. Man könnte sagen, dass Petrus “fleischlicher Wunsch” vom Feind für seine Zwecke benutzt wurde.
– Wir wissen alle, dass sich unsere Gedanken teilweise verselbständigen. Aber gerade wenn man Angriffen ausgesetzt ist, sollte man erst recht jedweden negativen Gedanken im Keim ersticken. Natürlich ist das leichter gesagt als getan, aber wir müssen es zumindest versuchen und im Gebet um Hilfe bitten. Was wir nicht tun dürfen, ist sich diesem Gedanken hinzugeben und sich “ihm” auszuliefern.
– Anders formuliert: Nur wer bittet, kann empfangen. Und wer beständig bittet, wird irgendwann “durchbrechen” (Lk 18,1-8).