Mt 5,19-Serie (1Mo 12,1-17,27) – Zu einem ewigen Bund, um dein Gott zu sein

Der ewige Bund

1Mo 17,7 Und ich werde meinen Bund errichten zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir, nach ihren Generationen, zu einem ewigen Bund, um dein Gott zu sein und deinen Nachkommen nach dir. [CSV]

Aufbauend auf dem letzten Teil und seiner Hauptaussage (“Unser Gott ist ein Gott der Bünde und die Heilige Schrift ist eine Sammlung der Bünde Gottes mit uns Menschen“) geht es hier weiter mit dem wichtigsten Bund, den Gott je mit einem Menschen und (ganz wichtig) auch mit seinen Nachkommen geschlossen hat.

Die Frage, die sich sofort und logischerweise regelrecht aufdrängt: “Wieso ist nicht der sog. neue Bund durch das Blut Jesu wichtiger?”

Natürlich ist er das, aber das Blut Jesu – und das ist extrem wichtig zu verstehen – bringt, wie bereits vorher kurz erwähnt und hier gleich eindeutig bestätigt, keinen neuen Bund, wie es falsch übersetzt wird, sondern erneuert den bereits geschlossenen Bund.

Daher folgt auch im NT die Augen öffnende Feststellung des Paulus, die man nahezu kaum im Zusammenhang der “Erneuerung des Bundes” liest:

Gal 3,29 Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Nachkommen und nach Verheißung Erben. [CSV]

Anders formuliert bzw gefragt: Wenn der Bund durch Christus wirklich neu wäre, wieso dann dieser Vers? Wieso nicht wirklich ein neuer Bund, der in etwa so lautet:

“Ich, der allmächtige Gott, schließe einen neuen Bund mit euch. Durch euren Glauben an meinen Sohn werdet ihr Erben des ewigen Lebens. Alles, was ich davor an Bünden geschlossen habe, betrifft euch nicht. Mein Bund mit euch ist neu und völlig unabhängig davon.”

So etwas lesen wir nicht, aber stattdessen eben:

Gal 3,29 Wenn ihr Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Nachkommen und nach Verheißung Erben. [CSV]

Oder:

Eph 2,11-13 Deshalb erinnert euch daran, dass ihr, einst die Nationen im Fleisch, die Vorhaut genannt werden von der so genannten Beschneidung, die im Fleisch mit Händen geschieht, dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, entfremdet dem Bürgerrecht Israels, und Fremdlinge betreffs der Bündnisse der Verheißung, keine Hoffnung habend, und ohne Gott in der Welt. Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden. [CSV]

Die Verse besagen also, dass wir ohne Bürgerrecht Israels waren, jetzt aber Bürger Israels sind; dass wir Fremdlinge betreffs der Bündnisse waren, jetzt aber an diesen zuvor geschlossenen Bündnissen teilhaben dürfen.

Also gilt es jetzt – nach dieser eindeutigen und unmissverständlichen Wahrheit – zu verstehen, was es bedeutet, wenn wir Israel sind und an diesen Bündnissen teilhaben dürfen.
Und auch hier, wie beim Priester zuvor, die Frage: Wo lesen wir von Israel und den Bündnissen Gottes mit ihnen? Ja, natürlich: wieder im Gesetz.

Weiß man z.B., dass im Gesetz geschrieben steht, dass Abraham ein physisches Land und nicht der Himmel versprochen wurde? Diese Frage ist wichtig, denn wenn wir laut Gal 3,29 Nachkommen Abrahams sind, sind wir auch nach Verheißung Erben. Erben wovon? Selbstverständlich Erben der Verheißung, die Abraham von Gott gegeben wurden. Was sonst?

1Mo 15,18 An diesem Tag schloss der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deiner Nachkommenschaft gebe ich dieses Land vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Strom Euphrat; [CSV]

Weiß man, dass ein Teil der Verheißung das Land ist, ist es auch nicht überraschend, dass die zuvor genannten königlichen Priester nicht vom Himmel aus herrschen werden, sondern hier auf Erden:

Offb 5,9-10 Und sie sangen ein neues Lied, indem sie sprachen: Du (Anm.: das Lamm, Jesus) bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen, und hast uns zu Königen und Priestern gemacht für unseren Gott, und wir werden herrschen auf Erden. [SLT]

Selbst ganz am Ende werden nicht alle Gläubigen in den Himmel kommen, sondern der Himmel auf die Erde, sodass Gott wieder, wie im Anfang, mitten unter den Menschen sein kann:

Offb 21,2-3 Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. [SLT]

Daher ist der Bund mit Abraham ein ewiger gültiger Bund. Denn mit ihm beginnt der Wiederherstellungsprozess der gefallenen Menschheit zurück zum Anfang. Auf diesen Bund mit Abraham bauen alle anderen Bünde auf: der durch das Blut Christi und selbstverständlich auch der mit Israel. Diese erneuerten Bünde sind dann ebenfalls ewig gültig:

Ps 105,8-11 Er gedenkt ewig seines Bundes – des Wortes, das er geboten hat auf tausend Geschlechter hin –, den er geschlossen hat mit Abraham, und seines Eides, den er Isaak geschworen hat. Und er stellte ihn Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen Bund, indem er sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben als Schnur eures Erbteils; [CSV]

Auch (wie es vielleicht einige nicht wissen) war und ist die Erlösung natürlich auch schon immer ein Bestandteil des Bundes gewesen:

Ps 11,9 Er hat Erlösung gesandt seinem Volk, seinen Bund verordnet auf ewig; heilig und furchtbar ist sein Name. [CSV]

5Mo 30,4-6 Wenn deine Vertriebenen am Ende des Himmels wären, so wird der HERR, dein Gott, dich von dort sammeln und dich von dort holen; und der HERR, dein Gott, wird dich in das Land bringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es besitzen; und er wird dir Gutes tun und dich mehren über deine Väter hinaus. Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, damit du am Leben bleibst. [CSV]

Wenn man das alles weiß, versteht und verinnerlicht, ist dieses Wissen nicht nur Wissen, sondern findet eine praktische und physische Anwendung – aber eben nur dann, wenn man verstanden hat, dass das sog. “Neue” im Neuen Testament auf etwas aufbaut, was vorher niedergeschrieben wurde. Kennt man das alles nicht, weiß man vielleicht auch nicht, was so ein königlicher Priester zu tun hat, wie er zu herrschen u.v.a. wie er Gott zu dienen hat.

1Petr 2,9-10 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht — euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid. [SLT]

V1.0b