Der Lobgesang nach dem Exodus
Jeder von uns kennt wahrscheinlich dieses Phänomen: Man hört ein Lied, dass man seit Jahren nicht gehört hat und man könnte sofort den Text mitsingen. Dieses Phänomen ist keines der Neuzeit, sondern ein biblisches Prinzip, bei dem ein Lied nicht mit sinnlosen Wörtern gefüllt wird, sondern mit dem Lob für Gott.
Wenn wir uns den Fokus der letzten Lesung vor Augen führen (die Erinnerung an die Machttaten Gottes), gewinnt das 15. Kapitel nur noch mehr an Bedeutung. Denn hier wird der Lob, die Erinnerung an seine Taten mit einem Lied kombiniert und so ganz praktisch umgesetzt. Kurz zwei Verse aus diesem Lobgesang:
2Mo 15,4 Die Wagen des Pharaos und seine Heeresmacht hat er ins Meer gestürzt, und die Auserlesenen seiner Wagenkämpfer sind versunken im Schilfmeer. [CSV]
2Mo 15,21 Und Mirjam antwortete ihnen: Singt dem HERRN, denn hoch erhaben ist er; das Pferd und seinen Reiter hat er ins Meer gestürzt! [CSV]
Man stelle sich vor, dass wir in unserer heutigen Zeit Lieder wie dieses hätten, deren Inhalte die bereits vergangenen Machttaten Gottes beinhalten würden. Nicht nur die größte durch seinen Sohn bewirkte Machttat, sondern auch alle anderen, von denen wir lesen. So hätten wir einen viel direkteren Bezug dazu und würden uns viele Dinge viel besser merken. Und wie gesagt: Wir würden obendrein noch Gott dafür preisen:
Hebr 13,15 Durch ihn lasst uns nun Gott beständig ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen! [SLT]
Und wie wir in den vergangenen Kapiteln klar und deutlich lernen durften, sind mit seinem Namen unmittelbar seine Taten verbunden! Daher sollten wir für Männer und Frauen Gottes beten, die musikalisch begnadet sind und dieses biblische Prinzip praktisch umsetzen.
Ps 51,17 Herr [hebr. “adonai], tu meine Lippen auf, und mein Mund wird dein Lob verkünden. [CSV]
Zum Abschluss noch ein Vers, der aufzeigt, dass dieses Prinzip bis ans Ende seine Gültigkeit bewahren wird – und wir es daher auch für uns als wichtig erachten sollten:
Offb 15,2-3 Und ich sah etwas wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermischt; und die, welche als Überwinder hervorgegangen waren über das Tier und über sein Bild und über sein Malzeichen, über die Zahl seines Namens, standen an dem gläsernen Meer und hatten Harfen Gottes. Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sprechen: Groß und wunderbar sind deine Werke, o Herr, Gott, du Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Heiligen! [SLT]