Sünden offen bekennen
3Mo 14,35 so soll der, dem das Haus gehört, kommen und es dem Priester melden und sprechen: Es sieht mir aus wie ein Übel am Haus. [CSV]
Der Vers macht klar, dass derjenige, dem das Haus gehört, Eigeninitiative zeigen muss. Er muss über seinen Schatten springen und offen und ehrlich über das Problem, was sein ganzes Haus betrifft, sprechen.
Wir hatten dieses “Bekennen der eigenen Fehltritte” in der Portion zuvor am Rande erwähnt. Damit wir diesen Punkt hier gleich besser erfassen können, kurz vorab noch einmal die Auflistung der generell wichtigen Aspekte zum biblischen Aussatz (welcher sich in den Kapiteln zuvor auf Körper, Kopf und Kleidung und nun sich auf das Haus bezieht; sprich es nimmt immer größere Ausmaße an):
- Die Vorschriften rund um den Aussatz sind für das Gott wohlgefällige Zusammenleben untereinander und miteinander gedacht.
- Die Gebote dienen zum Schutz der Gemeinschaft, aber auch zum Schutz und zur Züchtigung des einzelnen.
- Der jeweilige Aussatz soll durch den temporären Ausschluss daran gehindert werden, sich auf andere oder in einem selbst auszubreiten.
- Der Betroffene muss mit jemandem darüber reden, am besten mit einem Ältesten; im übertragenen Sinne sich ihm gegenüber öffnen und gemeinsam das Problem angehen.
- Der Priester muss sich mit den verschiedenen Formen, Ausprägungen, Veränderungen des Aussatzes – sprich den verschiedenen Formen der Sünde – auskennen und diese genau zuordnen, sodass er die bestmögliche Hilfe leisten kann.
- Wenn es nötig ist, muss die betroffene Person leider der Gemeinschaft für eine bestimmte Zeit fernbleiben. Wie zuvor erwähnt, ist das Ziel dabei: Der Schutz der Gemeinschaft und das Besinnen und Umkehren der jeweiligen Person.
Hat man diese Zusammenhänge verstanden und verinnerlicht, dann versteht man auch, dass das Bekennen der eigenen Fehltritte kein unwichtiger Bestandteil unseres Lebens in Gemeinschaft ist. Daher sollten wir diese Kapitel ernst nehmen und ganz praktisch in unserem Leben anwenden, …
1Joh 1,8-9 Wenn wir [aber] sagen, dass wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. [CSV]
Diese Verse passen perfekt auf unser Thema, nicht nur durch das Wort “reinigen”, welches im Zusammenhang mit dem Aussatz immer wieder vorkommt, sondern v.a. auch durch das “Bekennen unserer Sünden”. Ganz so wie es die Weisung (= Gesetz) uns lehrt. Noch einmal der Vers:
3Mo 14,35 so soll der, dem das Haus gehört, kommen und es dem Priester melden und sprechen: Es sieht mir aus wie ein Übel am Haus. [CSV]
Man könnte natürlich noch viel zu diesem Thema sagen, v.a. zu dem Punkt, dass es uns nicht gerade leicht fällt, unsere Schuld zu bekennen. Aber im Prinzip ändert unsere Scheu nichts daran, dass wir es tun sollten. Es wird von uns verlangt. Und das Schöne dabei ist: Es dient zu unserem Besten und zum Besten aller anderen, wie es uns u.a. diese Kapitel lehren.
Und: Irgendwelche Dinge zu verheimlichen, hat sowieso keinen Sinn. Lieber jetzt bekennen und durch das Blut Christi reinigen lassen, als es nicht zu tun, …
Mt 10,26 … Denn es ist nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das man nicht erfahren wird. [SLT]
Zum Abschluss eine weitere Stelle aus dem NT, welche ebenfalls perfekt zu diesem Abschnitt und auf die Aussage von zuvor passt; also auf die Aussage hin, dass nicht jede Unreinheit mit Sünde zu tun haben muss, genauso wenig wie nicht jede Krankheit ihren Ursprung in der Sünde haben muss. Was macht man, falls das dennoch der Fall ist? Die Antwort darauf gibt die gleich folgende Stelle (u.a. durch das kleine Wörtchen “wenn“):
Jak 5,14-16 Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Versammlung zu sich, und sie mögen über ihm beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken heilen, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet; das inbrünstige Gebet eines Gerechten vermag viel. [CSV]