Wie erlange ich diese göttliche, unverdiente Vergebung?
Wir haben einen Teil bereits mehrere Male wiederholt: Man steht zu seinen Fehlern und gibt sie offen und ehrlich zu. Man versteht tief in seinem Herzen, dass man bereuen sollte und umkehren muss, denn:
Jeder braucht Vergebung und Versöhnung mit Gott – ohne Ausnahme.
Der göttliche Weg der geschenkten Vergebung und Versöhnung geht, wie wir alle wissen, über den Glauben an den Sohn Gottes: Jesus Christus.
Er ist der Schlüssel zu allem. Er ist der Retter der Welt, der die Sünden aller auf sich genommen hat. Er ist derjenige, der für uns vor Gericht einspringt und sagt: “Die gerechte Strafe nehme ich auf mich. Verschone diese/n meine/n.”
Jes 53,3-7 Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht. Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird… [SLT]
Wenn wir nun sagen: “Aber ich wusste doch von all dem nichts. Ich habe meine Fehler in Unwissenheit getan.”, dann versteht Gott das:
Apg 17,30 Nun hat zwar Gott über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen, jetzt aber gebietet er allen Menschen überall, Buße zu tun. [SLT]
Man beachte, dass der unmittelbare Zusammenhang zwischen unseren Sünden in der Zeit der Unwissenheit die göttliche Aufforderung zur Buße ist:
“… jetzt aber gebietet er allen Menschen überall, Buße zu tun.” [SLT]
Man kann diesen Punkt gar nicht genug betonen, denn es ist ähnlich wie mit den ersten Worten unseres Herrn oder der Antwort von Petrus als er gefragt wurde, was sie jetzt als erstes tun sollen, so auch hier: Das erste ist “Buße tun“. So z.B. auch hier im Römerbrief:
Röm 2,4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut, und erkennst nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? [SLT]
Die Güte, Nachsicht und Geduld Gottes führt uns nicht zu Wohlstand oder Erfolg oder sonst was, sondern einzig und allein zum Fundament unseres Glaubens und unseres Weges zu und mit Gott: nämlich zur Buße.
Ohne Buße, keine Taufe, keine Vergebung, kein Gehorsam, kein Glaube, kein gar nichts. Klingt vielleicht hart, aber ohne wahrhaftige Buße von Herzen, wird keine große Veränderung in uns und in unserem Leben stattfinden.
Gleichzeitig gilt aber: Egal was wir getan haben, sei es noch so grausam, noch so fürchterlich, wenn wir von Herzen um Vergebung bitten, wird uns vergeben; es ist seitens Gottes vergessen und bleibt vergessen; solange bis wir erneut sündigen:
Spr 28,13 Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen. [ELB]
Bezüglich der “Gnade und Vergebungskraft Gottes” siehe das Beispiel Paulus (der spätere Apostel). Er verfolgte und ermordete Gläubige und schreibt nach seiner Umkehr über sich selbst:
1Tim 1,13-15 der ich zuvor ein Lästerer und Verfolger und Frevler war. Aber mir ist Erbarmung widerfahren, weil ich es unwissend im Unglauben getan habe. Und die Gnade unseres Herrn wurde über alle Maßen groß samt dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus ist. Glaubwürdig ist das Wort und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu retten, von denen ich der größte bin. [SLT]
Stellen wir uns das mal vor: Paulus hat die Kinder Gottes verfolgt, misshandelt und getötet. Könnten wir als Eltern irgendjemandem vergeben, der unsere Kinder misshandelt oder getötet hat? Und ihn oben drauf noch mit vollem Herzen lieben, wie Gott uns liebt? Das ist menschlich gesehen unmöglich, aber wie wir alle wissen:
Mt 19,26 Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist dies unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich. [SLT]
Unser himmlischer Vater kann alles vergeben – wenn wir mit demütigem Herzen vor ihn treten. Was auch immer jemand sagen oder denken mag, dass ihm nicht vergeben werden kann, der kennt die unermessliche Gnade und Liebe Gottes nicht:
Eph 3,14-21 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gebe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes. Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen. [SLT]