Unser neues Leben (nach und mit der wahren Buße)
Nach der Buße sollte – eigentlich muss – sich unser Leben gravierend verändern: direkt oder auch nach und nach oder am besten: beides zugleich. Denn der biblische Glaube ist kein Glaube, der allein im Herzen oder im Verstand stattfindet, sondern es ist ein lebendiger Glaube, der sich durch Taten zeigt (siehe z.B. Jak 2,17).
Die Heilige Schrift spricht im Zusammenhang der Buße von einer “würdigen Frucht”, wie z.B. in Mt 3,8 oder von Werken, die der Buße würdig sind (wie es z.B. Paulus im Auftrag unseres Herrn allen lehren sollte):
Apg 26,20 sondern ich verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem und dann im ganzen Gebiet von Judäa und auch den Heiden, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren, indem sie Werke tun, die der Buße würdig sind. [SLT]
Eine zentrale der “Buße würdigen Frucht” ist die Liebe und die daraus resultierenden Werke. Wir haben bereits in einem anderen Artikel das Thema “biblische Liebe” betrachtet. Hier wollen wir lediglich auf drei Punkte eingehen, die mit den ersten Schritten des “neuen Lebens in Buße” einhergehen:
- Göttliche Liebe erahnen
- Göttliche Liebe wollen
- Göttliche Liebe leben
1) Göttliche Liebe erahnen
Wir haben vorhin am Rande drei der wichtigsten Arten menschlicher Beziehungen erwähnt (Eltern-Kind, Mann-Frau, Freundschaft). Da wir an Gott glauben, wissen wir, dass die gesamte Schöpfung kein Zufallsprodukt ist, sondern ein Ausdruck seines ewigen Seins und seiner unermesslichen Liebe und Weisheit. In dieser Weisheit hat er uns Menschen und die Natur so erschaffen, dass wir aus ihr geistliche Wahrheiten erkennen und daraus lernen können.
Wenn es um die Liebe Gottes zu uns geht, können wir diese v.a. durch drei Arten von menschlichen Beziehungen zumindest in Ansätzen erahnen. Diese drei absolut elementaren und grundlegendsten menschlichen Beziehungen sind kein Zufall, sondern bewusst von ihm gewählt, damit wir mit ihrer Hilfe, diese göttliche Liebe zumindest in Ansätzen verinnerlichen können:
1. Ehe:
Stellen wir uns das “frisch verliebt”-Sein zu Beginn vor, bei der die Schmetterlinge im Bauch wild umherfliegen, die aber mit der Zeit nicht nachlassen, sondern vom Bauch höher ins Herz dringen. Eine immer inniger werdende Liebe erblüht, die so stark wird, dass man sogar sein Leben für den Partner hingeben würde.
Die Beziehung von unserem Herrn zu uns wird mit einem derartig innigen Eheverhältnis verglichen. Daran sollen wir erkennen, wie sehr er uns liebt:
Eph 5,25 Und ihr Männer, liebt eure Frauen! Liebt sie so, wie Christus die Gemeinde geliebt hat: Er hat sein Leben für sie hingegeben. [NGÜ]
2. Eltern-Kind:
Wie ist es, wenn man Vater oder Mutter wird? Wie sehr liebt man sein Kind? Welch eine neue Form der Liebe eröffnet sich einem? Wie natürlich und selbstverständlich wird die Selbstaufgabe für das Kind?
Anhand dieser Form der Liebe dürfen wir erahnen, wie er als unser himmlischer Vater seine Kinder liebt:
1Joh 3,1 Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! … [SLT]
3. Freundschaften:
Kumpels auf ewig oder beste Freundinnen: Man ist “Freunde für’s Leben”. Manche würden auch hier ihr Leben für den anderen geben – so wie es unser Herr als “ein Freund” für uns tat:
Joh 15,13-14 Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was immer ich euch gebiete. [SLT]
Bei all diesen Beziehungen kann und wird die Liebe “Höhen und Tiefen” haben. Manchmal kann sie sogar erlöschen. Von diesem Standpunkt aus, so gut diese Vergleiche auch passen mögen, stimmen sie in diesem Punkt nicht mit der Art überein, wie Gott Beziehung pflegt, denn: Er wird stets mit uns sein und uns nie verlassen!
Jes 41,10 fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit. [CSV]
Jos 1,5 Niemand soll vor dir bestehen dein Leben lang! Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein; ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen. [SLT]
Unser Vater liebt uns mehr als je Vater oder Mutter ihr Kind lieben könnten. Der Herr liebt uns mehr als je ein verliebtes Paar sich lieben könnte; mehr als je ein Freund einen anderen lieben könnte. All diese tiefen Bindungen, geben uns aber die Möglichkeiten zu verstehen, wie sehr wir geliebt werden. Und wie all diese Bindungen mit der Zeit wachsen, so wird auch unsere Beziehung zu Vater und Sohn wachsen, denn ihr Endziel ist die vollkommene Liebe:
1Joh 2,5 wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. [SLT]
1Joh 4,12 Niemand hat Gott jemals gesehen; wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen geworden. [SLT]
Gott ist also keineswegs so, wie viele ihn sich vielleicht vorstellen: Er sitzt nicht am Rande des Universums und blickt auf uns als eine Art Ameisenvolk nieder. Er will mitten in unserem Leben sein. Er will, dass wir ihn wahrhaftig kennenlernen und in seiner Liebe wachsen. Er hat uns nicht als willenlose ihn anbetende Kreaturen erschaffen, sondern er hat uns Verstand, aber v.a. ein Herz gegeben, das aus völlig ungezwungenen, freien Stücken sich ihm zuwenden kann. Und tun wir das, können wir tatsächlich die Liebe Gottes erfahren. Er ist keine allumfassende Energie oder eine unpersönliche, fiktive Kraft – nein, er offenbart sich als ein liebender Vater, der sich wie in dem “Gleichnis des verlorenen Sohnes” nichts sehnlicher wünscht, als dass wir zu ihm umkehren und unser Leben mit ihm leben.