Was die Taufe NICHT ist!
Einige der folgenden Punkte sind “Lehren”, die man zwar häufig hört, die aber nicht mit dem übereinstimmen, was geschrieben steht. Bitte prüfe folgende Punkte für dich selbst:
- Die Taufe ist kein bloßes Lippenbekenntnis, bei dem man einen Einzeiler nachspricht und “gerettet” ist und so “ein Ticket für den Himmel bekommt”:
Mt 7,21 [Jesus spricht:] … Auch wenn sie “Herr” zu mir sagen, heißt das noch lange nicht, dass sie in Gottes neue Welt kommen. Entscheidend ist, ob sie meinem Vater im Himmel gehorchen. [NLB] - Eine Baby- oder Kindertaufe ist nicht biblisch (außer die Voraussetzungen wie Glaube, Reue, Wunsch zur Änderung des Lebens im Gehorsam zu Gott sind vorhanden). Die Frage bleibt offen, wie das bei einem Kind oder gar Baby der Fall sein kann:
1Petr 1,14-15 Weil ihr Gottes Kinder seid, gehorcht ihm und lebt nicht mehr wie früher, als ihr euch von euren Leidenschaften beherrschen ließt und Gott noch nicht kanntet. Der heilige Gott hat euch schließlich dazu berufen, ganz zu ihm zu gehören. Danach richtet euer Leben aus! [HFA] - Die Taufe ist kein überflüssiges Ritual. Sie ist ein elementarer Bestandteil der biblischen Lehre und der Verheißung des Geistes Gottes:
Apg 2,38 Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. [SLT] - Der Wunsch bzw. Drang zur Taufe ist kein Gefühl, keine Berechnung, kein Abwägen von Möglichkeiten, sondern ist ein Erkennen der Sündhaftigkeit und der Notwendigkeit zur Umkehr und Versöhnung mit Gott:
2Kor 5,20 So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, dass Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! [SLT] - Die Taufe sollte keineswegs aufgeschoben werden. Ist die Erkenntnis, der Glaube, die Reue und der Wille zur Umkehr im Gehorsam zu Gott vorhanden, sollte keine Sekunde gezögert werden. Ein Hinausschieben ist in nahezu 100% der Fällen eine fleischliche Herangehensweise. Man wartet – aus welchen Gründen auch immer – aber die Gründe sind nicht biblisch und die Erklärung “warum” ist ganz einfach: Man muss nicht zuerst irgendwie heilig werden, um getauft zu werden, sondern umgekehrt: man wird getauft und dann beginnt der Weg der Heiligung.
1Petr 1,16 Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!« [SLT]
Daher möchten wir es betonen und dabei nicht zu “hart” klingen: Es gibt viele Gläubige, die sich nicht von irgendwem taufen lassen wollen oder andere persönliche Gründe haben, die sicherlich nachvollziehbar und verständlich sind. Es geht hier nicht um mangelnde Großherzigkeit oder unnötige “Härte”, sondern darum, dass die Gründe nüchtern betrachtet nicht biblisch sind. Bruder, Schwester, schiebe deine Taufe nicht auf!
Der einzige uns bekannte biblische Grund wären die Verse aus Lk 14,27-33. Wir hatten bereits 27 und 33 gelesen, in denen unser Herr davon spricht, dass wir, wenn wir ihm nicht nachfolgen, nicht unser Kreuz aufnehmen und nicht allem entsagen, wir dann auch nicht seine Jünger sein können. In den Versen dazwischen (28-32) ermahnt er uns deshalb, dass wir unsere Entscheidung vorher gut durchdenken sollen. Das sagt er nicht, um uns zu entmutigen, sondern um uns die Tragweite unserer Entscheidung für unseren Glauben bewusst zu machen.
Hast du also erkennen dürfen, glaubst du und vor allem bereust du von Herzen und möchtest dein Leben nun im Gehorsam leben und bist dir der Tragweite deiner Entscheidung bewusst: Dann ab ins Wasser! 🙂
Apg 22,16 Und nun, was zögerst du? Steh auf und lass dich taufen, und lass deine Sünden abwaschen, indem du den Namen des Herrn anrufst! [SLT] - Wir möchten den letzten Punkt bzgl. der “Aufschiebung der eigenen Taufe” noch einmal auf andere Art und Weise anhand dreier Beispiele wiederholen, denn dieses Verzögern kommt sehr, sehr häufig vor:
a) “Ich möchte mich von der und der Person taufen lassen.” oder
b) “Ich bin bereit zur Taufe, aber ich warte noch 3-6 Monate, weil …” oder
c) “Ich muss vorher noch gewisse Dinge in meinem Leben tun, bevor ich mich taufen lasse.”
All diese Aussagen mögen in den Augen des jeweiligen Sinn ergeben, aber sofern wir es richtig verstanden haben, können wir uns nun folgende Frage stellen:
Inwiefern spielt das alles beim Erkennen, dass ich Vergebung nötig habe, eine Rolle?
a) Erlange ich die Vergebung nur, wenn ich von dieser oder jener Person getauft werde?
b) Bin ich erst in 3-6 Monaten bereit genug oder werde ich erst dann glauben, dass meine Vergebung nötig ist?
c) Muss ich erst heilig werden (also Dinge vorher in meinem Leben erledigen), ehe ich getauft werden kann? Ehe ich sauber genug für die Reinigung meiner Sünden bin?
Wir können, wie bereits erwähnt, alle diese Aussagen und die Gesinnung dahinter voll und ganz nachvollziehen. Müssen aber im gleichen Atemzug sagen, dass sie absolut nicht, mit der biblischen Taufe zu vereinbaren sind.
Wir würden jedem zukünftigen Bruder, jeder Schwester empfehlen, sich genau zu überlegen, warum man diese Gedanken hat. Und wie sich diese Gedanken mit der “Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden” in Einklang bringen lassen. Wir möchten beim Sinnprozess über die wahren Gründe des Hinausschiebens der Taufe ein “Gleichnis” aus der Heiligen Schrift benutzen. Wir hoffen, es hilft. Der Vers steht in Bezug zu der Reinigung von unseren Sünden:
Eph 5,26 damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort; [SLT]
Nun das Gleichnis dazu:
Wenn man in Dreck fällt, aufsteht, sich ansieht und bemerkt: “Ups, meine Klamotten sind ja total verschmutzt!”, was macht man dann? Bezugnehmend auf die zuvor genannten Punkte a), b) und c) wären die Antworten die folgenden:
a) Du kannst mich jetzt nicht säubern, ich will nur von dieser oder jener Person gesäubert werden.
b) Mit der Reinigung muss ich noch so ca. 3-6 Monate warten.
c) Bei all dem Dreck, der an mir ist, muss ich erst einmal an winzig kleinen Stellen was abkratzen ehe ich alles sauber machen lasse.
Stelle dir die Frage, falls es dich betrifft: Ergäbe dieser Reinigungsprozess so irgendeinen Sinn? - Zurück zu weiteren Punkten, die keine biblische Taufe sind: Die Taufe ist nicht Mittel zum Zweck, d.h. ich lass mich nicht taufen, um irgendetwas zu erlangen, was mich, mein Ego, meine Bedürfnisse, meine Freiheit oder sonst etwas betrifft (Apg 8,18-21).
Abschließend noch einen Zusatz zum Thema “Hinauszögern der eigenen Taufe” aufgrund Aussagen wie dieser:
“Ich muss erst einmal heilig genug werden, dieses und jenes vor meiner Taufe erledigen oder diesem und jenem entsagen.”
Wir wiederholen diesen Punkt so oft, weil wir ihn selbst wiederholte Male gehört haben. Wenn dieses Vorgehen biblisch wäre, wäre das eine Vergebung, die auf Werke basiert. Die Versöhnung ist aber ein Geschenk – sie ist völlig umsonst! Ein Geschenk wäre kein Geschenk, wenn ich dafür erst einmal eine Liste abarbeiten müsste. Die Arbeit beginnt erst danach – im Wandeln und im Dienst für Gott.
Lk 18,9-14 Er sagte aber auch zu etlichen, die auf sich selbst vertrauten, dass sie gerecht seien, und die Übrigen verachteten, dieses Gleichnis: Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst so: O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner da. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme! Und der Zöllner stand von ferne, wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: O Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt in sein Haus hinab, im Gegensatz zu jenem. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. [SLT]
Eph 2,8 Noch einmal: Durch Gottes Gnade seid ihr gerettet, und zwar aufgrund des Glaubens. Ihr verdankt eure Rettung also nicht euch selbst; nein, sie ist Gottes Geschenk. [NGÜ]
Wir brechen hier die Aufzählung ab, denn “was noch so alles keine biblische Taufe ist”, lässt sich beliebig fortsetzen; denn da draußen gibt es so viel, was man gehört hat, aber so nicht geschrieben steht. Wir wollen uns lieber zum Abschluss einen kurzen Überblick über die bereits genannten Punkte schaffen und noch einmal sehen, was tatsächlich geschrieben steht.