Wie wichtig ist die “Buße”, die “Umkehr”?
Mt 4,17 Von da an begann Jesus zu verkündigen und zu sprechen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen! [SLT]
Wie wir gelesen hatten, waren dies die ersten Worte unseres Herrn als er seinen Dienst begann: Tut Buße!
Andere Bibeln übersetzen das Wort “Buße” sinngemäß (es folgen gleich Beispiele dazu); dies tun sie u.a. deswegen, weil viele Menschen heute mit diesem Wort sehr unterschiedliche Vorstellungen verbinden. Viele verstehen darunter eine Art “Selbstgeißelung”, was das biblische Verständnis total verfälscht. Die Buße hat etwas mit Umkehr, mit unserer inneren Einstellung, mit unserer Lebensweise und mit unserem Herzen zu tun, wie es manche Übersetzungen von Mt 4,17 verdeutlichen:
- Kehrt um zu Gott! (Hoffnung für alle-Übersetzung)
- Ändert eure Einstellung! (Neue evangelistische Übersetzung)
- Hört auf zu sündigen und kehrt um zu Gott! (Neues Leben-Bibel)
- Ändert euer Leben! (Gute Nachricht-Bibel)
Das gibt die Bedeutung des hebräischen, alt-griechischen und somit des biblischen Sinnes ziemlich genau wieder. Es ist, wie wir zuvor gesehen hatten, eine Umkehr von der weltlichen, ichbezogenen Einstellung hin zu einer göttlichen Gesinnung. Weg vom Ego – hin zu Gott.
Einige, vielleicht sogar viele (sowohl, die sich im Christentum befinden als auch diejenigen, die sich nicht mit der Bibel beschäftigen) fragen sich oft: “Wieso müssen wir uns ändern? Lasst uns auf unser Herz hören, dann wird das schon.”
Diese oder ähnliche Aussagen hört man häufiger – auch wenn man das Thema “Buße”, also das “Ändern des eigenen Lebens” anspricht.
Es gäbe sicherlich viel dazu zu sagen, aber wir möchten hierzu ein fiktives Beispiel bringen, das hoffentlich die Notwendigkeit der Buße zumindest im Ansatz veranschaulicht:
Der “alles” offenbarende Film
Würden wir wollen, (wenn man die Möglichkeit dazu hätte), dass man unser gesamtes Leben in eine Art Film sichtbar macht und anderen Menschen zeigt? Ein Film, in dem völlig ungefiltert, alles zu sehen ist, was wir getan, gefühlt und gedacht haben. Ein Film in dem schamlos alles gezeigt wird, was wir tun, wenn wir alleine sind, was wir wahrhaftig fühlen, weil niemand unser Herz kennt und was wir denken, weil niemand in unseren Kopf schauen kann. Könnten wir diesen Film ohne Scheu und Scham jedem zeigen? Was würden wir dabei fühlen, wenn andere Menschen, ja vielleicht sogar unsere Freunde und Familie unser Leben, unser Herz und unsere Gedanken ungefiltert sehen könnten, wie es z.B. ein allwissender Gott tut? Würden wir das offenlegen wollen? Oder hätten wir ein Problem damit, weil es Seiten an uns gibt und Gedanken von uns offenbaren würde, die sehr unangenehm für uns wären?
Darüber sollten wir alle nachdenken und vielleicht nicht zu vorschnell urteilen und uns als “gut” bezeichnen. Aber sind wir deswegen grundsätzlich schlecht? Darum geht es überhaupt nicht – darum geht es auch Gott nicht. Es geht um keine Beurteilung wie gut oder schlecht man sei. Es geht darum, dass wir erkennen sollen, dass wir gewisse Dinge an uns ändern müssen – sofern wir wollen.