1Mo 23,1-25,18 – Für Gott leben, aber wo bleibe ich dann?

Die “eine” Lehre aus Abrahams Leben

So, jetzt kommen wir zum letzten Lehrblock dieser Portion. Wir haben euch heute zu Beginn gefragt: Wenn wir aus Abrahams Leben nur eine einzige Lehre mitnehmen dürften, welche wäre das dann? Darauf möchten wir euch jetzt gerne eine Antwort geben. Hierzu hatten wir euch bereits in der letzten Folge eine sehr, sehr wichtige Warnung aus Jakobus 2,20 mitgegeben. Ihr könnt euch sicher noch wegen dem Wort “Dummkopf” an diese Warnung erinnern. Sie lautet wie folgt und spricht uns alle an – egal ob Kinder oder Erwachsene:

Wann wirst du Dummkopf einsehen, dass der Glaube nichts wert ist, wenn wir nicht auch das tun, was Gott von uns will? (Jakobus 2,20)

Dieser Vers sagt also, dass der Glaube allein nichts wert ist und wir etwas tun müssen. Was ist das, was Gott von uns will und wir für ihn tun müssen?

Um diese Frage zu beantworten, schauen wir uns einen Ausschnitt aus der kommenden Portion an. Dort lesen wir nach dem Tod Abrahams davon, wie Gott zu Isaak redet. Er erneuert den Bund mit ihm und spricht:

1. Mose 26,5 Das will ich tun, weil Abraham auf mich gehört hat und allen meinen Anordnungen, Geboten, Vorschriften und Gesetzen gehorsam war.

Anhand dieses Verses könnte man meinen:

blank“OK, weil Abraham die Gebote gehalten hat, wurde er von Gott so reich beschenkt. Er glaubte also nicht nur, sondern er hielt auch die Gebote. Das allein reicht also!?”

Nicht ganz. Denn der Vers sagt, dass er allen Anordnungen, Geboten, Vorschriften und Gesetzen gehorsam war und er auf Gott gehört hatte. Was war das genau, worauf Abraham gehört hatte, als Gott zu ihm sprach? Genau, er gehorchte Gottes Worten, als es hieß, dass er seinen geliebten Sohn opfern sollte.

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Natürlich ist das jetzt kein Gebot, das irgendwie alle Gläubigen ihre Söhne opfern sollen. Dieses Gebot war damals etwas ganz Spezielles für Abraham, worauf er allein hören musste. Dadurch wurde er von seinem Schöpfer geprüft, wie ihr es in der letzten Portion gelernt habt. Gott erwartete von ihm also weitaus mehr, als nur seine Gebote zu halten. Er verlangte von ihm, dass er das aufgab, was er am meisten liebte: seinen Sohn. Das heißt: Gottes Prüfung war eine Prüfung zur völligen Selbstaufgabe. Ohne diese Selbstaufgabe wäre sein Glaube nicht echt gewesen (Wörter der Bibel-Karte):

Jakobus 2,21-22 Wurde nicht unser Ahnvater Abraham aufgrund seiner Taten von Gott als gerecht anerkannt – nämlich weil er seinen Sohn Isaak als Opfer auf den Altar legte? Hier wird ganz deutlich: Bei ihm gehörten Glaube und Tun zusammen; und erst durch sein Tun wurde sein Glaube als echt bestätigt.

Hier habt ihr wieder das kleine, aber extrem wichtige Wörtchen “weil” gelesen. Es heißt:
weil er seinen Sohn Isaak als Opfer auf den Altar legte, wurde er von Gott als gerecht anerkannt …
Genauso wie auch zuvor bei 1Mo 26,5 geschrieben steht:
weil Abraham auf mich gehört hat.

Mit Hilfe dieser kleinen “weil’s” wird klar, dass allein zu glauben und allein Gebote zu halten nicht genügt. Wir müssen – wie Abraham auch – in allem Gottes Willen tun, auch wenn wir selbst etwas anderes wollen. Das beste und anschaulichste Beispiel für dieses wichtige “Weil” haben wir in der letzten Portion bei der Opferung seines Sohnes gesehen:

1. Mose 22,16-18 »Ich, spricht der ALLMÄCHTIGE, schwöre bei mir selbst: Weil du gehorsam warst und mir deinen einzigen Sohn als Opfer geben wolltest, werde ich dich überreich mit meinem Segen beschenken und dir so viele Nachkommen geben, wie es Sterne am Himmel und Sand am Meer gibt. Sie werden ihre Feinde besiegen und ihre Städte erobern. Alle Völker der Erde werden durch deinen Nachkommen am Segen teilhaben. Das alles werde ich dir geben, weil du bereit warst, meinen Willen zu tun.«

Man kann also anhand aller dieser Verse sagen: Wir müssen unseren Willen für Gottes Willen aufgeben. Sein Wille muss stets größer sein als unserer. Erst dann ist es möglich, in Selbstaufgabe für Gott zu leben.

Wir möchten euch diese wichtige Wahrheit wieder als eine Merkformel mitgeben (Karte):

Selbstaufgabe = Gottes Wille immer > als mein Wille

Auch für diese Formel ist der Sohn Gottes das perfekte Beispiel für uns. Denn wir lesen in …

Lukas 22,42 »Vater, wenn es dein Wille ist, dann lass diesen Kelch des Leidens an mir vorübergehen. Aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe

Dies ist eine der wichtigsten Aussagen der Heiligen Schrift und gehört daher auf unsere Schlüsselkarte:

“… aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe.”

Im Leben von Abraham sehen wir die praktische Anwendung dieser wichtigen Aussage, denn: Natürlich wollte Abraham, dass sein Sohn lebt. Aber Gott verlangte von ihm, dass er ihn opfert. Indem er gehorsam war und seinen Willen unwichtiger machte als Gottes Willen, bewies er den wahren biblischen Glauben. Das heißt: Abraham sagte, dass er an Gott glaubt. Er hielt auch seine Gebote. UND – ganz wichtig – er gab seinen Willen für Gottes Willen auf.

Erneut als Merkformel ausgedrückt (Karte):

blankblankAn Gott glauben + Gottes Gebote halten + sich selbst für Gott aufgeben
=
einzig echter Glaube

… ganz genau so, wie es uns der Sohn Gottes vorgelebt hat!

Noch kurz ein wichtiger Hinweis zu dieser Formel:
Wie bei jeder Gleichung darf man auch hier nicht einen Teil herausnehmen oder verändern. Was meinen wir damit? Nimmt man aus der Gleichung: 1 + 2 + 3 = 6, zum Beispiel die 2 heraus, ist am Ende das Ergebnis natürlich nicht mehr 6.
Genauso ist es auch hier: Nimmt man zum Beispiel die “Selbstaufgabe” aus der Gleichung heraus, stimmt die Gleichung natürlich nicht mehr; d.h. am Ende kommt kein “echter Glaube” als Ergebnis raus. Genauso ist es natürlich auch, wenn man das Halten der Gebote Gottes aus der Gleichung entfernt. Auch dann stimmt die Gleichung nicht mehr und am Ende kommt erneut kein “echter Glaube” bei raus.

Wir hoffen, dass du das verstehst, was wir meinen. Wenn nicht, rede noch einmal mit deinen Eltern über diesen sehr, sehr wichtigen Punkt.

Dabei könnt ihr dann auch die folgende Warnung unseres Messias Jeschua lesen, der uns allen diesen Punkt mit sehr strengen Worten klarmacht:

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Matthäus 16,24-27 Dann sagte Jesus zu den Jüngern: Wer von euch mir nachfolgen will, muss sich selbst verleugnen und sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. Wer versucht, sein Leben zu behalten, wird es verlieren. Doch wer sein Leben für mich aufgibt, wird das wahre Leben finden. Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen und dabei sein Leben zu verlieren? Was kann einer dann geben als Gegenwert für sein Leben? Denn der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und die Menschen nach ihrem Tun richten.

Du siehst, dass der wahre Glaube, von dem hier der Sohn Gottes redet, viel – sehr viel – von uns fordert. Damit dieser sehr, sehr wichtige Punkt tief in euer Herz dringt, bitten wir euch mit euren Eltern zusammen, das alles noch einmal genau zu besprechen. Nehmt euch in Ruhe Zeit dafür und geht diesen Punkt gemeinsam durch. So werdet ihr von Anfang an durch die Bibel verstehen, wie wichtig es im Glauben ist, nicht für sich selbst, sondern für Gott zu leben. Und bei diesem Leben mit und für Gott könnt ihr euch als Familie gegenseitig stärken, aufeinander aufpassen, füreinander da sein und vor allem euch gegenseitig dazu ermutigen, mehr und mehr unseren himmlischen Vater durch euer Leben zu erfreuen. (Gemeinschaftskarte)

Wir wünschen euch Gottes reichen Segen dabei.
Eure Brüder und Schwestern in Christus