Eckstein suchen und auf Felsen bauen!
1Petr 2,6 Darum steht auch in der Schrift: »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein, und wer an ihn glaubt, soll nicht zuschanden werden«.
Mt 7,24 Ein jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den will ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute.
Für all diejenigen, die die ursprüngliche Herkunft der Sinnbilder “auf Felsen bauen” und “Eckstein” nicht kennen, kurz eine Erklärung dazu:
“Der Eckstein”:
Ein “Eckstein” ist das, womit der Bau eines Hauses beginnt. Man fängt also nicht bei der Tür, der Treppe oder sonst wo an, sondern man beginnt damit, dass man den ersten Stein an die Ecke des Hauses setzt. Das ist dann so etwas wie der Startpunkt für den Bau.
“Auf Felsen bauen”:
Wenn man ein Haus “auf Felsen baut”, hat man etwas auf einem unerschütterlichen Fundament gebaut. Nicht umsonst legt man heute zum Beispiel ein Beton-Fundament, bevor man mit dem Hausbau beginnt.
Wenn man nun diese beiden Bilder auf die Klärung biblischer Fragen anwendet, bedeutet das im übertragenen Sinne:
Man muss bei der Suche nach der Klärung einer biblischen Frage einen Vers finden, der genau zum jeweiligen Thema passt, dazu kinderleicht zu verstehen ist und keinerlei Raum für Fehlinterpretation lässt. Auf diesem Vers baut man dann seine weitere Suche auf. Dieser kinderleicht zu verstehende Vers ist dann sozusagen der ”auserwählte, kostbare Eckstein”. Wenn man dann auf diese unmissverständliche Aussage seine weitere Suche nach Wahrheit aufbaut, ist man ein ”kluger Mann, der sein Haus auf den Felsen baute”.
Wir zeigen euch dazu gleich mal ein Beispiel, dann könnt ihr euch das Ganze besser vorstellen. Nehmen wir an, dass man anhand der Bibel folgende Aussage prüfen will:
“Man kann das Gesetz nicht halten. Die Gebote darin sind viel zu schwer.”
Würde man jetzt die Bibel gut kennen, würden einem sofort Verse dazu einfallen. Aber wir gehen mal davon aus, dass man keine Verse dazu kennt und auf die Suche gehen muss. Nutzt man dann dafür eine Bibel-Suchmaschine und gibt dort die Wörter “Gebot” und “schwer” ein, findet man unter anderem diesen Vers hier:
1Joh 5,3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.
Das ist ein Volltreffer! Könnte man meinen. Aber man muss vorsichtig sein, denn zum Beispiel könnte jemand, der nicht einfach sofort nur “Volltreffer” schreit und seine Suche abbricht, völlig zurecht einwenden: “Ja, aber welche Gebote sind denn damit gemeint? Bestimmt doch nur die beiden Gebote der Liebe und vielleicht noch die Zehn Gebote, aber doch sicherlich nicht die Gebote aus dem Gesetz! Denn die kann man ja unmöglich halten, weil die sind ja viel zu schwer!”
Sollte jemand so etwas denken, dann ist der Vers natürlich noch kein Eckstein, sondern erst einmal nur ein Vers, der ein Eckstein werden könnte. Aber genau weiß man es noch nicht. Man müsste erst einmal weiter auf die Suche gehen. Macht man das, wird man irgendwann über diese Stelle hier stolpern. Sie befindet sich im Gesetz selbst:
5Mo 30,10-11 Ihr müsst euch nur dem HERRN, eurem Gott, wieder mit ganzem Herzen und mit allen Kräften zuwenden, auf ihn hören und nach seinen Geboten und Weisungen leben, die in diesem Gesetzbuch aufgeschrieben sind. Dieses Gesetz, das ich euch heute gebe, ist nicht zu schwer für euch.
Spätestens jetzt ist die Frage ganz genau geklärt. Und da dieser Vers nun den Vers aus dem NT bestätigt, wissen wir nun frei von menschlicher Meinung und Fehlinterpretation, dass wir gleich zwei Ecksteine gefunden haben. Sie bestätigen sich quasi gegenseitig und zeigen auf, dass das Gesetz nicht zu schwer zu halten ist. Das ist eindeutig und unmissverständlich für jedermann.
Bei der, nennen wir sie mal, “Eckstein suchen und auf Felsen bauen”-Methode ist es jetzt wichtig, dass nachdem man ein oder gleich mehrere Ecksteine gefunden hat, man nicht gleich mit dem “auf Felsen bauen” weitermacht. Warum man das nicht machen sollte und warum man erst einmal eine Waage zum Abwiegen auspacken sollte, das wollen wir euch jetzt zeigen.