Wer ist Jesus? (Dreieinigkeit? Jesus = Gott? Jesus = JHWH?)

Jesus = Gott?

blankblank“Okay, nehmen wir mal an, dass das alles so stimmt. Da gibt es trotzdem noch einige Fragen, die ich als Erwachsener mir stelle, meine Kinder aber nicht.
Was ist zum Beispiel mit Thomas und seiner berühmten Aussage?”

Joh 20,28 Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!

Dazu zuerst die Worte Jesu:

Joh 10,35-36 Und was in den Heiligen Schriften steht, ist unumstößlich, das wissen wir. Gott nannte also die, an die er sein Wort richtete, Götter. Mich aber hat der Vater bevollmächtigt und in die Welt gesandt. Wie könnt ihr da behaupten, ich lästere Gott, wenn ich sage, dass ich sein Sohn bin?

Jesus stellt hier gleich einige Punkte auf einmal klar. Der für uns wichtigste ist, dass Gott selbst andere, an die er sein Wort richtete, “Gott” nennt.

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“Wie ist das gemeint?”


Dazu gleich ein paar Beispiele, dann versteht man besser, wer das alles sein kann, den Gott “Gott” nennt.

  • In  2Mo 7,1  kann man lesen, dass Gott Mose dem Pharao zum “Gott” gesetzt hatte:
    2Mo 7,1  Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich dem Pharao zum Gott [hebr. “elohim”] gesetzt …
  • In  2Mo 21,6  werden die von Gott eingesetzten Richter als “Götter” bezeichnet.
  • In  Ps 82,1  werden Engel “Götter” genannt.

Wir sehen also, dass in der Bibel das Wort “Gott” nicht exklusiv für unseren himmlischen Vater benutzt wird, sondern eben auch für Menschen oder Engel. Das ist für uns ein total seltsamer Gedanke, für die Menschen damals war das aber völlig normal. Dazu ein Beispiel: Es ist die Situation, bei der Jakob mit jemandem kämpfte. Er sagt nach seiner Begegnung über diesen Jemand:

1Mo 32,31 Jakob aber nannte den Ort Pniel; denn er sprach: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen …

Wenn man die Heilige Schrift und diese für uns seltsame Anwendung des Wortes “Gott” nicht kennt, könnte man meinen, dass Jakob tatsächlich Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen hat. Aber war das damals wirklich Gott, den er gesehen hatte?

Hos 12,4-5 Im Mutterleib hielt Jakob die Ferse seines Bruders, und in seiner Manneskraft kämpfte er mit Gott: Er kämpfte mit dem Engel und überwand …

Es war also ein Engel. Erneut erkennt man, was wir zuvor gelernt haben: In der Heiligen Schrift wird das Wort “Gott” nicht exklusiv für den einen allein wahren Gott verwendet, sondern, wie in diesem Fall, auch für einen Engel. Deswegen sagt Jesus das, was wir zuvor gelesen hatten: Gott nannte also die, an die er sein Wort richtete, Götter.

Das ist wie gesagt ein total seltsamer und befremdlicher Gedanke für uns, aber wir sehen bei all diesen Stellen, dass vor allem in der hebräischen Sprache das Wort “Gott” nicht so wie bei uns einzig und allein für den einen allein wahren Gott benutzt wird, sondern ganz anders. Das ändert natürlich die ganze Betrachtung der Stelle mit Thomas. Denn Thomas, der natürlich Jude war und somit hebräisch sprach (und nicht griechisch, deutsch oder was auch immer), nutzte das Wort “Gott” ganz anders als wir im deutschen Sprachgebrauch. Für ihn war “Gott” kein Exklusivtitel wie bei uns. Er wusste, dass Richter, Engel & Co “Gott” genannt wurden. Wieso sollte er da den Sohn Gottes, der weit über allen Engeln ist, nicht auch “Gott” nennen dürfen? Natürlich darf und kann er das, weil er Hebräer ist und weiß, wie er es meint. Genauso wie Jesus ein Hebräer ist und weiß, wie Thomas es meint.

Das Schöne an diesem ganzen Missverständnis mit der etwas seltsamen Anwendung des Wortes “Gott” ist, dass wir heute im 21. Jahrhundert damit nicht alleine dastehen. Denn logischerweise gab es auch damals vor rund 2.000 Jahren Nicht-Hebräer, denen dieses Verständnis ebenfalls total fremd war. Paulus wusste das und stellte daher für sie damals und für uns heute unmissverständlich eines klar:

1Kor 8,5-6 Wenn es auch solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden – wie es ja wirklich viele »Götter« und viele »Herren« gibt –,  so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn.

Die Stelle lehrt uns, dass es sowohl im Himmel als auch auf Erden welche gibt, die “Gott” genannt werden. Ganz so wie wir es zuvor für die Engel im Himmel oder die Richter auf Erden gesehen hatten. Daher wird die Frage: “Wenn am Ende viele als ‘Gott’ bezeichnet werden können, wer ist dann der eine allein wahre Gott?” für uns ganz einfach und Klarheit bringend so beantwortet:

So gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater!

Nicht, dass es nicht genügen würde, dass Paulus das so unmissverständlich und klar formuliert, wird diese klare Klarheit und Wahrheit durch die Worte Jesu nur noch klarer:

Joh 17,3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

Amen! Denn unter allen sog. “Göttern” haben wir nur einen allein wahren Gott, den Vater, und dadurch ist klar: Nur er allein ist allmächtig und allwissend.

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“Ist Jesus denn nicht auch allwissend?”