Lösungen – damit wir das machen, was wir machen sollen!
Im Grunde kann man all die gleich folgenden Lösungsansätze in zwei “Extreme” aufteilen. Das eine Extrem ist, dass man mehr oder weniger auf einen Schlag alle Probleme auf einmal löst und das andere Extrem ist, dass man eine kleine Baustelle nach der anderen abarbeitet.
Zuerst die Universal-Lösung:
Hierzu stellen wir uns zwei unterschiedliche Personen vor. Die eine Person ist ein Sportler. Die andere nimmt sich aus gesundheitlichen Gründen vor, Sport zu machen.
Im Alltag der ersten Person kann man erkennen, dass sie sich zum Sportmachen nicht immer wieder aufs Neue überwinden muss. Es mag Tage geben, an denen es schwerfällt, aber Sport gehört bei dieser Person einfach zum Leben dazu. Sie macht ihn einfach. Und wenn wir uns vorstellen, dass diese Person Hochleistungssportler wäre, dann wäre der Sport umso selbstverständlicher. Die Person würde ihr gesamtes Leben umkrempeln und auf diese eine Sache ausrichten. Und zwar alles. Warum? Weil sie sich dafür entschieden hat, alles für ihren Sport aufzugeben und sich komplett dafür aufzuopfern. Mit allem, was dazu gehört. Das Sportler-Dasein ist somit ein Teil ihrer Identität geworden.
Bei Person B sieht es anders aus. Da kann und wird es oft dazu kommen, dass es ihr manchmal leicht, aber sehr oft schwerfallen wird, Sport zu machen. Manchmal wird sie es schaffen, sich aufzuraffen, manchmal nicht. Dauerhaft dranzubleiben, wird ganz grundsätzlich ein Problem werden. Sie wird also mal fleißig, mal faul, mal dazwischen, also lauwarm für ihr Vorhaben sein. Warum das so ist, wird viele Gründe haben, auch welche, die man sich selbst zurechtlegt, aber am Ende ist und bleibt es dann doch nur der eine bereits gelesene Vers:
Das Wollen ist zwar bei mir vorhanden,
aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht.
So ähnlich wie mit diesem Sportbeispiel ist es auch im Glauben. Sieht man seine Identität als Knecht und Magd in Christus, werden einem die Dinge viel einfacher von der Hand gehen. Wenn man seine Identität aber nicht darin sieht, dann werden viele Aspekte des Glaubens mühselig werden und Motivationsschwankungen unterliegen.
Deswegen wäre ein Lösungsansatz, über diesen Punkt zu sinnen, in der Heiligen Schrift zu lesen, um Verständnis und die Veränderung im Herzen zu bitten.
Sage dir: “Ich will ein Knecht / eine Magd Christi werden. Denn das ist meine Identität. Das ist meine Berufung. Das ist das, was mich ausmacht. Hilf mir allmächtiger Vater!”
…
Die andere Herangehensweise ist (die man natürlich auch mit der ersten verknüpfen kann), dass man bei den kleinen Dingen im Alltag anfängt; wie z.B.:
Wie nutzt man seine Zeit? Wie viel für Arbeit, Alltag, Hobby, Erholung usw. Oder eben auch, wie viel Zeit man am Smartphone verbringt?
Dann prüft man dasselbe für den Glauben und wie viel Zeit man dafür einsetzt. Dann stellt man diese Zahlen gegenüber. Den Schabbat klammert man für beide Fälle komplett aus.
Sollte man anhand der Tabelle “Missstände” sehen, kann man nach und nach die investierten Zeiten umstrukturieren. Das heißt: Zeit wegnehmen von Dingen, die man für sich macht, hin zu Dingen, die man für Gott macht.
Als Richtwert für die investierte Zeit könnte man als ersten Schritt das Prinzip des Zehnten anwenden. Das heißt: 10% von 24 Stunden wären dann ca. 2,5 Stunden pro Tag. Für einige wird das viel zu wenig sein, für andere eine fast schon beängstigend hohe Zahl.
So ähnlich wäre es auch bei unserem Beispiel mit den Sportlern. Für den Hochleistungssportler wäre das viel zu wenig. Selbst wenn er noch einer normalen Arbeit nachgehen würde, würde er seinen Alltag so umstellen, dass er viel mehr Zeit für seinen Sport freischaufeln kann. Früher aufstehen, schon morgens eine Sporteinheit machen usw. Für Person B wäre allein schon nur die Vorstellung von 2,5 Stunden Sport die reinste Qual.
Und das wäre auch völlig verständlich. So ist es auch völlig verständlich, wenn der eine oder andere mit diesem groben Richtwert von 2,5 Stunden für Gott erst einmal ein Problem hat. Dafür muss sich niemand fertig machen, sondern viel eher sollte man ehrlich zu sich sein und sich das eingestehen. Gleichzeitig darf und sollte sich das ändern. Sofern man eben ein Knecht oder eine Magd Christi werden will.
Denn wenn der Wille da ist, dann das Bitten und Flehen dafür da ist, dann wird Gott auch einem dabei helfen.
Wenn es sein muss,
wird er dein ganzes Leben dafür umstellen,
damit du ihm mehr und mehr dienen kannst.
Bei all dem sollte auch ein jeder von uns eines sich immer wieder bewusst machen:
Wenn Menschen in der Welt ihr Leben für ihre Wünsche, Karrieren und dergleichen umstellen können – so ganz ohne Gott – dann können wir das mit Gott erst recht. Auch hier eben wieder nur dann: Wenn wir es wirklich wollen und uns danach ausstrecken.
Es ist ein Zusammenspiel aus unserem Willen, unseren Taten und Gottes Hilfe. Das heißt: Wir tun unseren Teil, Gott tut seinen Teil, damit am Ende sein Wille geschieht. Das ist das Gebet:
Dein Reich komme, dein Wille geschehe.
Wie im Himmel, so auch auf Erden.
So auch in meinem Leben.
Beide Lösungsansätze zusammengefasst, bedeutet das:
Wir müssen uns nach dieser Identität ausstrecken und gleichzeitig ganz praktische Dinge in unserem Alltag umstellen, damit wir mehr und mehr zu dem werden, was wir sein sollen: Ein neuer Mensch in Christus, der zu einem Diener gemacht und geformt wird, für den es eine Selbstverständlichkeit werden wird, sein Leben für diese eine Sache aufzuopfern:
Röm 12,1 Weil ihr Gottes reiche Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung zu stellen. Seid ein lebendiges Opfer, das Gott dargebracht wird und ihm gefällt. Ihm auf diese Weise zu dienen, ist der wahre Dienst für Gott und die angemessene Antwort auf seine Liebe.