4 Mo 16,1-18,32 – Gottes Wunder und Warnzeichen

Die Zunge und die Pusteblume 

Im ersten Kapitel der heutigen Portion lesen wir von einem sehr, sehr schlimmen Zwischenfall:

4. Mose 16,22 Doch Mose und Aaron warfen sich zu Boden und riefen: »O Gott, du hast doch alles geschaffen, was lebt! Willst du ein ganzes Volk ausrotten, nur weil ein einziger Mann gesündigt hat?«

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Was war geschehen? Wie kam es dazu, dass ein einziger Mann etwas derart Schlimmes auslösen konnte?

Wir lesen uns dazu mal ein paar Verse durch, die uns zeigen werden, warum unser Gott so zornig wurde:

4. Mose 16,1-3 Korach … zettelte mit Datan und Abiram … einen Aufstand gegen Mose an. Sie wurden unterstützt von 250 Israeliten, die alle angesehene, führende Männer der Versammlung waren. Sie schlossen sich gegen Mose und Aaron zusammen und sagten zu ihnen: »Ihr seid zu weit gegangen! Jeder Israelit ist heilig und der ALLMÄCHTIGE ist mitten unter uns. Warum stellt ihr euch über das Volk des ALLMÄCHTIGEN?«

Wir lesen hier davon, wie ein Mann namens Korach einen Aufstand gegen Mose und Aaron anzettelt und dabei 250 Mann auf seine Seite bekommt.

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Zusammen werfen sie den beiden vor, dass sie sich über das Volk erheben, weil Mose ihr Anführer ist und Aaron der Hohepriester. Aber ist das so? Haben die beiden sich über ihre Brüder erhoben?

Natürlich nicht! Denn Mose und Aaron haben sich ihre Aufgabe und Stellung im Volk nicht selbst ausgesucht, sondern sie wurden vom ALLMÄCHTIGEN dafür eingesetzt. Da das aber diesen Männern völlig egal zu sein scheint, trauen sie sich gegen Mose und Aaron zu rebellieren. Was sie jedoch dabei vergessen haben, ist das, was ihr bereits gelernt und auf eurer Schlüsselkarte stehen habt:

Ordne dich der Ordnung Gottes unter.

Da sie das aber nicht getan haben, haben sie nicht gegen Mose und Aaron rebelliert, sondern sie haben gegen Gott rebelliert. Hier der biblische Beweis dafür:

4. Mose 16,11 Denkt daran: Wenn ihr Aaron sein Amt als Priester streitig macht, lehnt ihr euch in Wirklichkeit gegen den ALLMÄCHTIGEN auf! Ja, gegen ihn habt ihr euch zusammengerottet!

Ihr seht, wie das Auflehnen gegen Aaron mit dem Auflehnen gegen Gott untrennbar zusammenhängt. Das heißt also: Rebelliert man gegen die von Gott eingesetzte Ordnung, rebelliert man gegen Gott selbst. Das Ganze als einfache Merkformel ausgedrückt:

Rebellion gegen Gottes Ordnung
=
Rebellion gegen Gott

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Jetzt fragt ihr euch vielleicht:blank
“Aber wo in meinem Leben sehe ich denn eine von Gott eingesetzte Ordnung?”

Wir hatten euch dazu mal vor ein paar Folgen das hier gesagt:

“So wie Gott Männer für die Ordnung in der Gemeinschaft einsetzt, so hat er auch eure Eltern für die Ordnung in eurem Leben eingesetzt. Wenn ihr also Ordnung in eurem Leben haben wollt, lasst euch von euren Eltern helfen und gehorcht ihnen. Ihr werdet euch damit selbst helfen!”

Wenn ihr nun die Formel von zuvor und diese Ordnung mit euren Eltern zusammennehmt, versteht ihr jetzt auch sicherlich besser, warum wir euch mal diese Formel-Karte gegeben hatten:

Gegen Eltern mosern
=
Gegen Gott mosern

Es ist also genauso wie hier in der Portion: Das Volk moserte an Mose und Aaron rum…

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… und daraufhin sagte Gott zum Volk, dass sie eigentlich gegen ihn selbst rummosern. Eine einzige Katastrophe und gleichzeitig eine lehrreiche Warnung für uns alle!

Und das Krasse dabei ist: Am Anfang war es erst einmal nur ein einzelner Mann, der ein Problem mit ihnen hatte, nämlich Korach. Dann kamen Datan und Abiram dazu. Dann weitere 250 Männer. Und ganz am Schluss moserte das ganze Volk an Mose und Aaron rum. Das heißt: Das Ganze ging einzig und allein von einem einzigen Mann aus, der quasi alle anderen mit seiner bösen Zunge ansteckte.

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“Was meint ihr damit: “Er steckte andere mit seiner bösen Zunge an”?”

Wir wollen’s euch erklären: Korach hatte eine gottlose Idee. Der Kern seiner Idee war, andere Menschen gegen Mose und Aaron anzustacheln. Anscheinend hasste er die beiden und war neidisch auf ihre besondere Stellung im Volk. Daher suchte er Verbündete, die auch ein Problem mit Mose und Aaron hatten, um dann gemeinsam gegen sie anzugehen.

Vielleicht kennt ihr etwas Ähnliches aus der Schule: Wenn zum Beispiel Grüppchen gebildet werden und dann schlecht über eine andere Person geredet wird. Zu solchen und ähnlichen Dingen müsst ihr eines unbedingt wissen:

So etwas mag unser Gott überhaupt nicht!
Genauer gesagt: Er hasst und verabscheut es!

Sprüche 6,16-19 Sechs Dinge sind dem ALLMÄCHTIGEN verhasst, und auch das siebte verabscheut er: Augen, die überheblich blicken; eine Zunge, die Lügen verbreitet; Hände, die unschuldige Menschen töten; ein Herz, das finstere Pläne schmiedet; Füße, die schnell laufen, um Böses zu tun; einen falschen Zeugen, der nicht die Wahrheit sagt; und einen Menschen, der Brüder gegeneinander aufhetzt.

Korach erfüllte fast alle diese Punkte. Und wenn man ganz genau hinguckt, erkennt man, dass drei von sieben genannten Punkten mit der Zunge zu tun haben:

1. eine Zunge, die Lügen verbreitet;
2. einen falschen Zeugen, der nicht die Wahrheit sagt;
3. und einen Menschen, der Brüder gegeneinander aufhetzt.

Und genau das tat Korach.

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Er hetzte das Volk gegen Mose und Aaron auf. Dazu benutzte er nur ein paar vorwurfsvolle Worte: “Warum stellt ihr euch über das Volk des ALLMÄCHTIGEN?

Ihr seht also, was für einen Schaden nur ein paar Worte ausrichten können!

Damit ihr euch das Ganze rund um die “böse Zunge”…

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… besser merken könnt, geben wir euch zum Abschluss noch ein Gleichnis mit. Es ist zwar nicht aus der Bibel, aber es passt perfekt zu unserem Thema. Da der Autor unbekannt ist, haben wir für euch eine eigene TfK-Version draus gemacht:

In einer Schule gab es ein Geschwisterpaar, das gläubig aufgewachsen war.

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Sie glaubten an Gott, an Jeschua als ihren Messias und lebten nach der Torah. Es war ihr Herzenswunsch, die Liebe Gottes als ein Zeugnis in der Schule den anderen Schülern vorzuleben. Es kam auch hin und wieder vor, dass andere Schüler ihnen Fragen über die Bibel stellten. 

Bei diesen Unterhaltungen gab es dann eine ganz bestimmte Person, die zwar Interesse an den Gesprächen hatte, aber sich nicht traute, sich dazuzustellen. Daher lief diese Person immer wieder hin und her an ihnen vorbei, um ein wenig von der Unterhaltung mitzubekommen.

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So kam es dazu, dass dieser “Vorbeigehende” leider einiges aus dem Zusammenhang gerissen falsch verstand. Er dachte, dass die Geschwister irgendwie sich für Juden hielten, die jetzt durch das Halten des Gesetzes gerettet werden wollen. Er hatte bei diesen Gesprächen nicht mitbekommen, dass die Geschwister immer und immer wieder betont hatten, dass sie keine Juden sind und das Gesetz Gottes nicht halten, um gerettet zu werden, sondern weil sie Gott lieben und gerne seine Gebote halten. Sie betonten dabei auch, dass man aus Glauben und nicht aus Werken gerettet wird. In kurz: Sie wollten einfach nur so leben, wie es ihnen Jesus vorgelebt hat.

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Aber all das hatte der Vorbeigehende nicht gehört.

Dadurch kam er für sich zu dem Ergebnis: “Dieses Geschwisterpaar verwirft das Werk Jesu. Und sie glauben an die Errettung durch Gesetzeswerke.”

Dieses Missverständnis erzählte der Vorbeigehende dann in der Schule, daheim, im Freundeskreis, im Sportverein und in seiner Gemeinde herum. Und alle glaubten ihm natürlich.

Eines Tages kam es beim Ausflug mit der Schule dazu, dass diese drei (also das Geschwisterpaar und der Vorbeigehende) in eine Gruppe gesteckt wurden. Da die drei viel Zeit miteinander verbringen mussten, fingen sie irgendwann an, über die Bibel zu sprechen.

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Dabei kam dann auch das missverstandene Thema zur Sprache. Der Vorbeigehende hörte ihnen aufmerksam zu, wie sie ihren Standpunkt biblisch bewiesen und stellte dabei überraschend fest, dass er sie völlig falsch verstanden hatte. Er sagte aber nichts dazu und behielt seinen Fehler für sich.

Daheim angekommen, dachte er noch einmal über alles nach und sagte sich: “Ich muss morgen zu ihnen hin und mich entschuldigen!”
Also ging er am nächsten Tag in der Schule zu ihnen hin und entschuldigte sich aufrichtig und vorbildlich.

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Die Geschwister nahmen die Entschuldigung natürlich von Herzen an und gaben ihm zu verstehen, dass sie es ihm nicht nachtragen. Er fragte die beiden aber dennoch, ob er denn irgendetwas zur Wiedergutmachung tun könnte?

(Ihr wisst ja und habt vor ein paar Portionen gelernt: Nur Entschuldigung sagen und alles ist wieder gut, reicht nicht! Wir müssen uns nach wahrer Wiedergutmachung ausstrecken.) 

Da sich die drei Teenager auch über das Thema “Wiedergutmachung” unterhalten hatten, fragte er bei den beiden nach, wie er es wiedergutmachen könnte. Dazu sagten sie ihm:
“Wenn du morgen früh aufstehst, gehe bei dir in den Garten und pflücke ein paar Pusteblumen.

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Auf dem Weg zur Schule puste immer wieder ein paar der Flugsamen herunter. Ganz sorgfältig den ganzen Weg entlang. Bis du bei uns in der Schule angekommen bist. Dann in der Pause sehen wir uns wieder.”

Der Vorbeigehende dachte sich: “Cool, das ist ja ‘ne einfache Wiedergutmachung!”

Er machte also alles, wie gewünscht und in der Pause trafen sich die drei wieder. Er sagte ihnen, dass er alles genauso gemacht hatte, wie sie es wollten. Dann fragte er sie, was das Ganze überhaupt sollte. Die Geschwister antworteten ihm: “Wir haben noch eine abschließende Bitte an dich: Gehe nach der Schule wieder auf demselben Weg zurück und sammle alle Samen wieder ein.”

Der Gesichtsausdruck des Vorbeigehenden veränderte sich schlagartig. Die Geschwister sahen das und erklärten ihm, was das Ganze soll:
“So wie du überall in der Schule, daheim, in deinem Freundeskreis, im Sportverein und in deiner Gemeinde diese Dinge über uns erzählt hast, so ist es mit den Samen der Pusteblume. Du weißt nicht, wo es sie hingeweht hat und du weißt nicht, wo sie alles Frucht bringen werden.”

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Der Vorbeigehende schwieg und verstand: Es gibt auch Dinge, die man nicht ganz wiedergutmachen kann. Vor allem die Schäden und Verletzungen, die wir mit unserer Zunge verursachen.

Ihr seht hoffentlich an diesem Gleichnis und natürlich an der Situation mit Korach, was für schlimme Sachen unsere Zunge alles anstellen kann.

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Teilweise so schlimm, dass man es nicht wiedergutmachen kann. Selbst wenn man es will.

Die Heilige Schrift geht aber bei der “Gefahr durch unsere böse Zunge” einen Schritt weiter. Sie sagt, dass es sogar sein kann, dass unser ganzes Glaubensleben an unserer bösen Zunge kaputtgehen kann. Hier der biblische Beweis dazu:

Jakobus 1,26 Wenn ihr behauptet, Gott zu dienen, aber eure Zunge nicht kontrollieren könnt, betrügt ihr euch nur selbst, und euer Dienst für Gott ist wertlos.

Solltet ihr also irgendwann mal einen Dienst haben, dann denkt an diesen Vers!

Abschließend zu diesem Lehrblock möchten wir euch eine Gemeinschaftskarte geben. Eigentlich ist es eine Aufgaben-, Lehre für’s Herz-, Warn-, Gott mag nicht- und Gemeinschaftskarte in einem. Denn:

  • Das Kontrollieren eurer Zunge müsst ihr als heilige Aufgabe ansehen. Von klein auf.
  • Es muss euch von klein auf in euer Herz übergehen, dass …
  • Gott uns vor unserer bösen Zunge warnt
  • und es überhaupt nicht mag, ja sogar hasst, wenn wir Folgendes tun (dazu noch einmal der Spruch):

Sprüche 6,16-19 Sechs Dinge sind dem ALLMÄCHTIGEN verhasst,
und auch das siebte verabscheut er:
Augen, die überheblich blicken;
eine Zunge, die Lügen verbreitet;
Hände, die unschuldige Menschen töten;
ein Herz, das finstere Pläne schmiedet;
Füße, die schnell laufen, um Böses zu tun;
einen falschen Zeugen, der nicht die Wahrheit sagt;
und einen Menschen, der Brüder gegeneinander aufhetzt.

Redet also gemeinsam mit euren Eltern über dieses brandgefährliche Thema. Helft euch gegenseitig, dass ihr alle in allen Situationen des Alltags eure Zunge mehr und mehr in den Griff bekommt.