4 Mo 16,1-18,32 – Gottes Wunder und Warnzeichen

Euer Wunderbüchlein mal ganz anders 

Wir hatten euch ja in der letzten Folge einen wichtigen Tipp gegeben. Damit ihr diesen Tipp nicht vergesst, gab es auch eine Karte dazu. Auf ihr steht:

Schreibt euch von klein auf die Wunder Gottes in eurem Leben auf. Wenn ihr wollt, kauft euch ein spezielles Büchlein dafür und notiert darin die Dinge, die Gott in eurem jungen Leben bereits getan hat. Und wenn ihr dann später irgendwann mal einen “Turbo” in eurem Glauben benötigt, dann lest euch euer persönliches “Wunderbüchlein” durch. Ihr werdet sehen, dass es euch helfen wird. Gerne könnt ihr auch anderen Geschwistern daraus vorlesen. Oder euch die persönlichen Wunder anderer darin aufschreiben.

Heute werden wir auf die Idee eines Bruders hin euer Wunderbüchlein ein wenig auf den Kopf stellen. Was meinen wir damit?

Lasst uns dazu zuerst einmal zwei Stellen lesen. Dann versteht ihr besser, was genau gemeint ist.
Bei der ersten Stelle geht es darum, dass Mose Korach und seine rebellische Truppe aufgefordert hatte,  ihre Räucherpfannen vor Gott zu bringen.

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Auf diese Weise sollte sich zeigen, ob Gott das Räucherwerk von Korach und seinen Anhängern annimmt oder das Räucherwerk der Priester. Natürlich nahm Gott das Räucherwerk der Rebellen nicht an. Als dann sein Urteil über Korachs Rebellion kam, befahl der Allmächtige, dass man ihre Räucherpfannen nimmt und etwas ganz Spezielles daraus macht. Das lesen wir hier:

4. Mose 17,4-5 Da nahm der Priester Eleasar die von den Verbrannten gebrachten bronzenen Räucherpfannen, und man hämmerte daraus einen Überzug für den Altar, als ein Erinnerungszeichen für die Kinder Israel, damit es ihnen nicht so ergeht, wie Korach und seinen Anhängern …

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Das ist die erste Stelle. Jetzt noch die zweite Situation, ehe wir dann beide Stellen zusammen besprechen. Hier ging es nun darum, dass sich das Volk über den Tod Korachs und seiner Rebellenfreunde bei Mose und Aaron beschwerten. Sie warfen ihnen vor, dass sie Schuld an allem sind und dass sie jetzt das ganze Volk umbringen wollen. Auch auf diesen absurden Vorwurf reagierte der Allmächtige und sagte zu Mose, dass er 12 Stäbe nehmen solle.

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Dann sollte er auf je einen Stab den Namen einer der Fürsten der 12 Stämme schreiben. Für Levi sollte der Name Aarons draufstehen. Diese zwölf Stäbe sollten dann zum Heiligtum gebracht werden. Warum?

4. Mose 17,20 (Der ALLMÄCHTIGE sprach) Der Stab von dem Mann, den ich auswähle, wird sprossen. So werde ich das Meckern der Israeliten gegen euch zum Schweigen bringen.

So geschah es und am nächsten Tag sollte dann nachgesehen werden, welcher Stab durch ein Wunder Früchte gebracht hatte. Es war natürlich Aarons Stab, der Blüten, Knospen und reife Mandeln hervorbrachte.

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Somit war klar: Aaron hatte sich nicht selbst erwählt und sich eigenmächtig über das Volk erhoben, sondern Gott hatte ihn als Hohepriester eingesetzt.

Nachdem all dies geschehen war, kommt nun die Verbindung zur ersten Stelle mit den Räucherpfannen:

4. Mose 17,25 Und der ALLMÄCHTIGE sprach zu Mose: Bring Aarons Stab wieder vor die Bundeslade zurück. Er soll dort als warnendes Zeichen für alle aufbewahrt werden, die sich in Zukunft gegen mich auflehnen wollen. …

Ihr könnt hier erkennen, dass der ALLMÄCHTIGE zweimal dasselbe macht: Einmal dienen die Räucherpfannen als Erinnerungszeichen und einmal der Stab Aarons als warnendes Zeichen. Diese beiden Zeichen…

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… sollen also dabei helfen, dass man sich an die Rebellion und das Meckern erinnert und nicht noch einmal so etwas wiederholt.

blankblank“Ja, aber was hat all das mit unserem Wunderbüchlein zu tun?”

Wir wollen’s euch erklären: Die Verbindung zwischen den Zeichen und Wundern in eurem Büchlein und den warnenden Zeichen hier in dieser Portion, ist die Erinnerung. Man könnte auch sagen:
So wie Gott uns auffordert, dass wir uns an Wunder erinnern, genauso fordert er uns aber auch auf, dass wir uns an Fehltritte erinnern.

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An Wunder sollen wir uns erinnern, damit wir dadurch nicht vergessen, dass er immer für uns da ist. An Fehltritte sollen wir uns erinnern, damit wir dieselben Fehler nicht wiederholen.

Die Verbindung ist also, dass wir uns in beiden Fällen an etwas erinnern sollen. Einmal an kleine wie große Wunder und einmal an kleine wie große Sünden. Beides dient uns dann zum Besten.

Damit ihr euch also an beides besser erinnern könnt, nutzt euer Wunderbüchlein und stellt es auf den Kopf. Das heißt: Vorne schreibt ihr euch die Wunder auf. Die Wunder von damals, die Wunder in eurem Leben, als auch die Wunder im Leben von anderen Menschen. Aber hinten in eurem Büchlein schreibt ihr euch dann eure Fehler und die Fehler aus dem Leben anderer auf. Diese dienen euch dann als Warnzeichen.
Ganz so wie in der Heiligen Schrift die Wunder Gottes für uns aufgeschrieben worden sind.

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Aber eben nicht nur die Wunder, sondern auch die Fehler von Menschen, die vor uns gelebt haben. Deswegen sagt ja Paulus:

1. Korinther 10,11 All diese Ereignisse, die ihnen widerfuhren, dienen uns als Beispiel. Sie wurden für uns, die wir am Ende der Zeiten leben, als Warnung aufgeschrieben.

Und diesem hier im Vers beschriebenen biblischen Prinzip könnt ihr folgen und euch Dinge als Warnung aufschreiben. Warum? Damit ihr sie nicht noch einmal macht. Oder, wenn es die Fehler anderer sind, ihr aus ihren Fehlern lernt.
Wir hatten euch ja mal in der Folge “Danke für eure Fehler” gesagt:

“Unkluge Menschen lernen nur aus ihren eigenen Fehlern.
Die Klugen lernen auch aus den Fehlern anderer.”

Daher ist unser zweiter Tipp für euer Wunderbüchlein folgender:
Die Heilige Schrift lehrt uns ein göttliches Prinzip: Zeichen, die uns als Warnung dienen können, sind eine Gott wohlgefällige Sache. Viele dieser warnenden Zeichen sind für uns aufgeschrieben worden. Daher wäre es Gott wohlgefällig, wenn auch ihr die warnenden Zeichen für euer Leben aufschreibt. Von klein auf.

Als letzten Punkt für die heutige Folge möchten wir euch etwas von uns erzählen, das perfekt zu unserem Thema “Wunder und Warnzeichen” passt. Denn ganz so wie der tote Stab Aarons durch ein Wunder Gottes Frucht brachte und so zu einem Warnzeichen für sie damals wurde, so macht es Gott auch heute noch mit uns. Denn er verbindet immer noch seine Wunder mit unseren Fehltritten, sodass sie zu einem Warnzeichen für uns werden. So wie in dem Beispiel eines Bruders, das wir euch kurz erzählen wollen:

Es war vor ungefähr zehn Jahren. Der besagte Bruder durfte in seinem damals noch sehr frischen Glaubensleben von Anfang an verstehen, dass Undankbarkeit und Stolz ein Gräuel für Gott sind. Darum bat er um das Gegenteil dieser Dinge; das heißt, er betete täglich für Dankbarkeit und Demut.

Als er eines Tages bei jemandem zu Besuch in den Bergen war, wollte er sich für die Gastfreundschaft bedanken. Da der Gastgeber aber nichts annehmen wollte, bot er an, das Holz zu hacken, das sich hinter dem Haus stapelte.

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Der Gastgeber willigte ein. Da der Bruder das noch nie gemacht hatte, zeigte der Gastgeber ihm, wie man das macht. So fing der Bruder an, das Holz zu hacken. Erst ganz langsam und kleine Stücke mit mehreren Schlägen, dann immer größere Stücke mit immer weniger Schlägen. Schnell wurde aus der “Hilfeleistung für den Gastgeber” eine “Ehrgeiz- und Stolznummer”, bei der enorm viele Männlichkeitshormone ausgeschüttet wurden. Auf einmal kam der Bruder sich besonders toll und stark vor. Als hätte er ein Leben lang als harter Mann in den Bergen gelebt und nichts anderes getan, als hinterm Haus Holz zu hacken.

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Na ja, so kam auf jeden Fall eins zum anderen; das heißt, er legte sich ein besonders großes Stück auf den Baumstumpf hin, um seine Männlichkeit auf’s Neue zu testen. Dabei achtete er aber nicht darauf, dass das Holzstück oben ein wenig schräg war. Er holte volle Kanne aus und schlug zu.

Die Axt rutschte oben am Holzstück ab, schnellte am Baumstumpf vorbei und raste gegen sein Bein. Als die Axt dabei war, sein Bein abzuhacken, passierte etwas Seltsames: Die Axt stoppte. Aber nicht so, dass das Bein nicht getroffen wurde, sondern so, dass die Axt ganz leicht das Bein berührte und das Fleisch bis zum Knochen freilegte.

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Der Bruder sah schockiert nach und konnte seinen Knochen sehen. Er konnte das Geschehene nicht richtig verarbeiten. Schmerz empfand er auch keinen. Aber nicht, weil er so ein harter Kerl war, sondern weil der Schock so groß war. Schnell drückte er die Wunde an der Stelle zu und verdeckte den offenen Knochen. Direkt danach kam auch schon die Hilfe und man raste sofort ins Krankenhaus.

Auf dem Weg hatte der Bruder nur einen Gedanken im Kopf: Wie wird es sein, wenn er jetzt ein Leben lang nicht mehr richtig laufen kann?

Im Krankenhaus angekommen, kam er dann irgendwann dran und die Ärzte legten den Verband frei…

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… und sahen sich die ganze Sache an. Sie legten ihre Hände auf seinen Fuß und die Fußsohle und baten den Bruder, den Fuß nach unten und nach oben zu bewegen. Zu seiner Überraschung ging das ohne Probleme. Und das obwohl die Axt eine Stelle verletzte, wo Muskel und Sehnen entlanglaufen, die genau diese Bewegung des Fußes steuern. Er konnte es gar nicht richtig verstehen, da wurde ihm schon gesagt, dass er gleich in einen anderen Warteraum gebracht werden würde und man ihn dann von dort zum Nähen abholen würde.

Als er dort saß, dachte er nach, wie unfassbar das alles war.

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Von einem Moment auf den anderen hätte er ohne Fuß sein können. Er dachte erneut darüber nach, wie es sein müsste, nur einen Fuß zu haben. All die Dinge, die er dann nicht mehr hätte tun können. Und das als einer, der gerne draußen in der Natur ist, sich viel bewegt, gerne allen möglichen Sport macht usw.

Als dieser Gedanke total stark in ihm wurde, fuhr genau in diesem Moment – also wirklich ganz genau in diesem Moment – eine Krankenschwester mit einem Mann im Rollstuhl an ihm vorbei. Der Mann hatte keinen Fuß mehr.

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Genau ab der Stelle, wo die Axt seinen Fuß traf.

Tränen der tiefen Dankbarkeit, Demut und Verbundenheit mit Gott überkamen ihn. Er verstand, wie liebevoll unser himmlischer Vater ist und wie er sein Gebet um Dankbarkeit und Demut erhört hatte.

Dann auf dem Weg nach Hause, als er wirklich wusste, dass es nur eine Wunde war, die genäht wurde und er wieder ganz normal würde laufen können, überkam ihn eine noch tiefere Dankbarkeit. Er konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Er verstand – mehr als je zuvor in seinem Leben – wie dankbar er für alles sein durfte, was Gott ihm geschenkt hatte. Auch wenn es so etwas Selbstverständliches wie zwei Füße sind.

Jedes Mal wenn der Bruder nun seine kleine Narbe sieht, …

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… sieht er gleichzeitig auch ein göttliches Warnzeichen, was ihm sein himmlischer Vater geschenkt hat. Dieses Warnzeichen erinnert ihn daran, dass er nicht auf cool machen soll. Gleichzeitig ist dieses Warnzeichen aber auch so etwas wie ein Malzeichen der Liebe für ihn. Denn dadurch gedenkt er immer wieder daran, wie gütig und barmherzig unser Vater ist und dass er sich um uns und unsere Gebete kümmert. Auch wenn die Erfüllung seines Gebets sicherlich ganz anders kam, als er es erwartet hatte. Denn unser himmlischer Papa kümmert sich geduldig um jedes einzelne seiner Kinder auf ganz unterschiedliche und persönliche Art und Weise.

Psalm 66,20 Gelobt sei Gott, denn er hat meine Bitten nicht verachtet und mir seine Güte nicht entzogen.

Psalm 105,5-6 Gedenkt seiner Wunder, die er getan hat, seiner Zeichen und der Sprüche seines Mundes, ihr Nachfahren seines Dieners Abraham, ihr Nachkommen Jakobs, ihr seine Erwählten!