5Mo 4,2 Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete.
Schalom liebe Geschwister,
die ihr das Zeugnis Jeschuas habt und nach der Torah lebt.
Ausnahmsweise wollen wir diesen Teil nicht wie sonst immer mit den “5 Schlüsseln zum Prüfen von Lehren zur Torah” beginnen, sondern wir wollen uns passend zu unserem Thema erst einmal die wichtigsten Grundlagen zum Sabbat anschauen.
Der Grund warum wir auf diese Weise beginnen, ist, dass in der Zeit der massiven Verwirrung, in der wir alle stecken, es mittlerweile so viele verschiedene Infos, Meinungen und Lehren gibt, dass man teilweise die einfachsten und grundlegendsten Dinge übersieht. So leider auch beim Sabbat. Da sogar ganz besonders.
Daher ist es wichtig, dass wir uns direkt zu Beginn noch einmal den eigentlichen Sinn und Zweck des Sabbats vor Augen führen und uns fragen: Warum hat unser himmlischer Vater uns dieses Gebot gegeben?
Die Antwort darauf ist sehr klar, eindeutig und unmissverständlich:
- Beim Sabbat geht es allen voran erst einmal um einen Tag der Ruhe und Erholung von der Arbeit, die man ansonsten an den restlichen sechs Tagen der Woche tut:
2Mo 20,9-10 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun; aber am siebten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun …
Das hebräische Wort für “Werk” (Strongs h4399) bedeutet: “Geschäft, Arbeit, Beruf” und dergleichen. Der absolute Kern des Sabbats ist also: Ruhe von der täglichen Arbeit, damit man dann wieder in den kommenden sechs Tagen erquickt, also mit neuer Kraft, arbeiten kann.
2Mo 31,17 Er ist ein Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel auf ewig; denn in sechs Tagen hat der HERR die Himmel und die Erde gemacht, und am siebten Tag hat er geruht und sich erquickt.
- Jeden Sabbat sollen wir uns an etwas ganz Spezielles erinnern, sprich an etwas gedenken:
2Mo 20,8 Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn!
Und was ist das genau, an was wir uns erinnern sollen? Es sind zwei Dinge. Das erste ist:
2Mo 20,11 Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag; darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.
Der zweite Gedenkgrund ist dieser hier:
5Mo 5,15 Denn du sollst dich daran erinnern, dass du auch ein Knecht gewesen bist im Land Ägypten und dass der HERR, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgestrecktem Arm. Darum hat dir der HERR, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst.
Der erste Gedenkgrund, also das Erinnern an die sechstägige Schöpfung und den anschließenden Sabbat, ist den meisten klar, weil die Parallele offensichtlich ist.
Beim zweiten Gedenkgrund sieht es aber anders aus. Daher die Frage: Wieso soll man sich am Sabbat an den Exodus erinnern? Wo ist der Zusammenhang?
Der Zusammenhang ist der zuvor gelesene Kern des Sabbats, sprich der Ruhetag von der täglichen Arbeit. Da sie aber als Sklaven sieben Tage durchschufften mussten und eben keinen Ruhetag, keinen Sabbat hatten, macht das wöchentliche Gedenken an die Befreiung davon total Sinn. Denn jetzt kann man, egal wie hart man sechs Tage lang arbeiten muss, sich an einem Tag der Woche ausruhen, erholen und erquicken.
Hier in Deutschland mit meist zwei Ruhetagen in der Woche weiß man oft den Sabbat nicht ganz zu schätzen. Wenn man aber vielleicht als Unternehmensführer oder “Workaholic” mal sieben Tage die Woche schuften musste, wird man das kostbare Geschenk und den Sinn und Zweck des Sabbats viel, viel besser verstehen und wertschätzen können. Man könnte es als Gleichung wie folgt formulieren:
Je härter man sechs Tage arbeitet,
desto wertvoller ist der Sabbattag.
Auf diese Weise ist man viel dankbarer, den Sabbat halten zu dürfen und man versteht dadurch dann auch den zweiten Grund für das Gedenken an die Knechtschaft damals umso mehr.
- Der Sabbat ist dazu da, dass eine heilige Versammlung stattfindet:
3Mo 23,1-3 Und der HERR redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Das sind die Feste des HERRN, zu denen ihr heilige Versammlungen einberufen sollt. Dies sind meine Feste:
Sechs Tage lang soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist ein Sabbat der Ruhe, eine heilige Versammlung; da sollt ihr kein Werk tun; denn es ist der Sabbat des HERRN, in allen euren Wohnorten.
In diesem “berühmten” 23. Kapitel werden die von Gott festgesetzten Zeitpunkte für unsere heiligen Versammlungen aufgelistet, die wir einberufen sollen (bei uns schickt z.B. unser Hirte eine “Rundmail” an alle). Die Auflistung dieser festgesetzten Zeiten beginnt der Allmächtige mit seinem wöchentlichen Sabbat und sagt: Dies sind meine Feste: Sechs Tage lang soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist ein Sabbat der Ruhe, eine heilige Versammlung.
…
Alle vier Gebote zum Sabbat (also keine Arbeit, das Gedenken an Schöpfung & Befreiung und die heilige Versammlung) haben alle einen einzigen Kern: Die Ruhe von der Arbeit.
Warum?
Ich könnte mich nicht versammeln, wenn ich arbeiten müsste. Wäre ich noch ein Sklave, müsste ich auch am Sabbat arbeiten. Und bei der Schöpfung ist die Verbindung zu den “sechs Tagen Arbeit und ein Tag Ruhe” sowieso klar. Auf diese Weise macht uns Gott durch seine Gebote den Kern des Sabbats klar:
Die Ruhe von der Arbeit.
Es ist Gottes Geschenk an seine Kinder.
Oder wie es unser Erlöser wunderschön sagte:
Mk 2,27 Und Jesus sprach zu ihnen: Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen.
…
Alles andere, was über diese gelesenen vier Gebote hinausgeht (Ruhe von der Arbeit, Gedenken an Schöpfung & Befreiung und heilige Versammlung), gilt es erst einmal stark zu hinterfragen und zu prüfen. Was wir in diesem Teil tun werden.
Dazu wie immer unsere fünf Schlüssel, die wir dieses Mal ganz besonders nötig haben, weil gewisse Lehren rund um den Sabbat teilweise sehr, sehr vehement diskutiert werden:
- Halte ich es für möglich, dass ich mit meinem Verständnis falsch liegen könnte? (Spr 21,2, Ps 139,23-24)
- Bin ich mir bewusst, dass Gott mich prüft? Auch durch seine Heilige Schrift?! (5Mo 8,2, Hebr 4,12)
- Vergesse ich es auch wirklich nicht, Gott zu fürchten, vor seinem Wort zu zittern und es nicht zu wagen, seine Torah zu verändern? (Jes 66,2, 5Mo 4,2)
- Ist es das Fundament meines Glaubens, wie Jeschua, die Torah zu bewachen und seinem Vorbild zu folgen? (Mt 5,17-20, 1Joh 2,6)
- Ist mir klar, dass ich mich bei den Antworten zu diesen vier Kontrollfragen durchaus selbst betrügen könnte? (Jer 17,9-10, 1Kor 3,18)
Wie immer gilt: Solltest du bereits feste Meinungen zu diversen Sabbat-Themen haben (egal wie diese auch aussehen mögen), dann solltest du nur – und zwar ausschließlich nur – dann weitermachen, wenn du den 1. Schlüssel bejahen kannst.
Wir wollen beginnen …