Wächter des Wortes – Wie prüft man Biblisches? – Teil 6: Vorsicht

Zusammenfassung aller “Vorsichtsmaßnahmen”!

Zum Abschluss noch jeweils ein, zwei Sätze zu jedem der zuvor genannten Punkte. Vielleicht macht der eine oder andere seinen persönlichen “Warn-Spickzettel” daraus, den er dann mit seinen eigenen Punkten erweitern und sich als Gedächtnisstütze in die Bibel legen kann:

1. Ich nehme an, ich nehme auf.
Ich habe, wie jeder andere auch, meine persönliche Brille auf. Diese Brille zusammen mit meinem schwachen Fleisch bringen mich hier und da dazu, dass ich das Wort Gottes falsch verstehe.

2. Vermeintliche Widersprüche?!
Meine ich, einen Widerspruch gefunden zu haben, sollte dieser vermeintliche Widerspruch mich dazu animieren, mich intensiv mit dieser Stelle  auseinanderzusetzen. Ich darf mich bei der Suche nach göttlicher Wahrheit nicht allein auf die Verse beschränken, die meiner gefallenen, menschlichen Natur zusagen.

3. Wortwörtlich, bildhaft, geistlich – und die Weisung!
Diese vier “Ebenen” sollte ich stets im Hinterkopf haben, sodass ich den heiligen Text nicht falsch verstehe.

4. Einmal richtig, immer richtig?
Die Universalaussage: “Die Bibel legt sich selber aus.” stimmt, aber dennoch kann ich sie nicht überall blind anwenden. Das wohl einprägsamste und im höchsten Maße warnende Beispiel für mich ist: Ein Löwe steht bildhaft mal für den Widersacher, mal für den Sohn Gottes. Daher muss ich vorsichtig sein.

5. Achtung vor Wörtern, wie z.B. “alles, nie, immer” usw.
Nicht immer ist ein “immer” ein “immer”. Nicht immer ein “alles” ein “alles”. Nicht immer ein “nie” ein “nie” usw.

6. Wörterbücher, Lexika, Wortwurzeln, Grundformen & Co.
Auch wenn ich oder andere mit einem Wörterbuch umgehen können, heißt das noch lange nicht, dass man deswegen ein Kenner der jeweiligen Sprache ist. Ich muss im Umgang mit diesen Hilfsmitteln (und anderen, die damit lehren) sehr vorsichtig sein und alles intensiv prüfen.

7. Alles mit dem Gebet beginnen und mit dem Gebet beenden…
… und sich dennoch dabei bewusst werden: Nur weil ich bete, heißt das noch lange nicht, dass ich immer alles richtig verstehen werde und ich von Gott
– vor meinem schwachen Fleisch,
– meiner persönlichen Brille,
– meinem trügerischen Herzen
– und menschlichen Irrlehren und dergleichen immer und überall beschützt werde.

Abschließend:
Alle diese Punkte sollen mich keineswegs (!) dazu bringen, dass ich nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist, sondern sie sollen mich wachrütteln und auf Gefahren aufmerksam machen, durch die ich sehr leicht verführt werden kann – durch andere, aber auch durch mich selbst. Ich brauche aber deswegen keine Zweifel oder Angst haben, sondern kann diese Vorsichtsmaßnahmen als Geschenk und Schutz annehmen und beim Erforschen seiner Wahrheit als Warnbeispiele anwenden.

Wir wünschen dir Gottes Gnade dabei.

Jes 34,16 Forscht nach im Buch des HERRN und lest es! Nicht eines von alledem wird fehlen; zu keinem Wort wird man die Erfüllung vermissen; denn mein Mund ist’s, der es befohlen, und sein Geist ist’s, der sie gesammelt hat. [SLT]

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