Im Anfang…
1Mo 1,1-5 Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah das Licht, dass es gut war. Und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es ward Abend, und es ward Morgen: erster Tag.
Anhand dieser fünf Verse kann man kurz und knapp Folgendes festhalten:
- Im Anfang, nachdem Himmel und Erde von Gott geschaffen wurden, war die Erde wüst und leer.
- Es war zuerst finster.
- Dann sprach Gott: Es werde Licht.
- Dann gibt Gott den beiden Teilen Namen: Licht = Tag, Finsternis = Nacht.
- Und dann: Es ward Abend, und es ward Morgen: erster Tag.
Für die Betrachtung, wann der Tag beginnt, könnte man also sagen, dass der Vorgang wie folgt war:
- Es war finster.
- Dann wurde Licht geschaffen.
- Dann wurde es Abend (also wieder dunkel).
- Und dann wurde es Morgen.
- Das heißt: von dem Zeitpunkt an, ab dem das Licht geschaffen wird über Abend und dann bis zum Morgen = 1 Tag.
Also ist das ein eindeutiger Beleg, dass der Tag mit dem Licht beginnt!? Nein.
Denn der Vorgang könnte auch wie folgt gewesen sein:
- Es war finster.
- Dann wurde Licht geschaffen.
- Der dunkle Teil des ersten Tages war die Finsternis. Der helle Teil des ersten Tages war das Licht.
- Also zuerst Finsternis, dann Licht, d.h. zuerst Abend, dann Morgen = 1 Tag.
Dieses Verständnis gibt das Hebräische auch durchaus her. Daher übersetzen einige wie folgt (z.B. Luther):
1Mo 1,5 Und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
Was kann man also abschließend sagen? Nichts, denn nichts ist 100% klar. Das einzige, was man sagen kann, ist, dass diese Stelle allein nicht ausreicht. Wir brauchen mehr Verse.