Impulse aus Glauben – Wenn du willst, dass jemand etwas behält, dann erzähl ihm eine Geschichte!

Erwartungshaltung

Ein Kind in einem fernen Land hatte reiche Eltern und diese wollten unbedingt, dass ihr Kind den aller, aller besten Lehrer bekommt, den man für Geld kaufen kann. So gingen sie auf die Suche und wurden fündig. Der gefundene Lehrer hatte aber eine Bedingung: Das Kind muss für 20 Jahre bei ihm lernen. Denn wenn er etwas macht, dann richtig. Das gefiel den Eltern und sie willigten ein.

So fing der Lehrer an, seinen neuen Schüler in allen möglichen Lebensbereichen zu lehren. Sein absoluter Fokus war aber die Beziehung: Mensch zu Mensch. Der Schüler sollte lernen, sich in allen möglichen Lebenssituationen mit allen möglichen Menschen bei allen möglichen Rahmenbedingungen richtig zu verhalten. Hierfür hatte der Lehrer ja sehr viel Zeit – halt 20 Jahre.

So lernte der Schüler fleißig und sog alles auf, was sein Lehrer ihm beibrachte. Dann, nach diesen 20 Jahren, kam es dazu, dass ihm über sehr kuriose Umstände eine Bibel in die Hand gedrückt wurde. Ihm wurde gesagt, dass er sie lesen solle, weil darin sehr viel über sein Spezialgebiet, nämlich das zwischenmenschliche Verhalten, stehen würde. So tat er es. Er las.

Irgendwann kam er dann zu einer Stelle, die ihn völlig schockierte. Er dachte sich dabei: “Man, diese ganzen 20 Jahre hätte ich mir sparen können. Und das mit nur einer einzigen Aussage.”, denn er las die Worte des allergrößten Lehrers aller Zeiten:

Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso …

Der aufmerksame Schüler erkannte in dieser Aussage sofort mehr als nur das erwähnte Tut auch ihnen. Er verstand, dass das hier Gelehrte ein universell anwendbares Prinzip für alles Zwischenmenschliche ist.

Was ist damit gemeint?

Die Lehre besagt ja: ”Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso.”

Jedem von uns ist ja jetzt z.B. automatisch klar, dass auch die folgende Aussage demselben Prinzip folgt: “Alles nun, was ihr nicht wollt, dass die Leute euch antun, das tut auch ihr ihnen nicht an.” – völlig logisch.

Aber das ist eben nicht alles. Man kann die Lehre unseres Meisters auf noch viele andere Bereiche unserer zwischenmenschlichen Beziehungen anwenden, wie z.B.:

  • “Erwarte von anderen nicht, dass sie Dinge tun, die du selbst nicht tun willst.”
  • “Rege dich nicht über Dinge auf, die getan werden, die du selbst auch tust.”
  • Schließe nicht von dir auf andere! Das heißt:
    a) Was für dich selbstverständlich ist, muss nicht für andere selbstverständlich sein.
    b) Die Gründe, warum du das denkst, fühlst, sagst, tust, was du tust, müssen nicht dieselben Gründe bei anderen Menschen sein.
    Eben in kurz: Schließe nicht von dir auf andere!

Diese und viele andere Gedanken folgen demselben Prinzip, das uns der Herr in Mt 7,12 lehrt. Wenden wir sie auf unser ganzes Leben an, werden sie enorm viel Veränderung in uns und im Umgang mit unseren Mitmenschen bringen. Versprochen!