3Mo 1,1-5,26 – Die Sache mit den Opfern

Sünde -> erkennen -> bekennen -> beten -> opfern

In diesem Lehrblock zu den Opfern möchten wir euch kurz und knapp zeigen, wo der Unterschied zu damals und heute liegt, wenn wir eine Sünde begehen. Habt bitte dabei immer das, was ihr soeben gelernt und mit euren Eltern besprochen habt, im Hinterkopf. Wir wollen beginnen.

Damals war die Abfolge, wie in der Überschrift angedeutet:

  • Man sündigt.
  • Man erkennt seine Sünde.
  • Man bekennt die Sünde vor Gott (damals indem man die Hände auf das Opfertier legte).
  • Man bittet um Vergebung.
  • Man opfert das unschuldige Tier für die eigene Schuld und Sünde.

Vor allem dieser letzte Satz macht eines für uns klar: So wie der Sohn Gottes völlig unschuldig für unsere Sünden starb, so müssen das auch die Opfertiere.

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In den Opfertieren steckt also ein Sinnbild auf unseren Erlöser Jeschua. Aber darauf gehen wir im nächsten Teil genauer ein.

Jetzt schauen wir uns erst einmal den Ablauf bezüglich der Sünde heute an, damit wir einen direkten Vergleich zu damals haben:

  • Man sündigt.
  • Man erkennt seine Sünde.
  • Man bekennt die Sünde vor Gott.
  • Man bittet um Vergebung.

Ihr seht, dass alles gleich ist, nur dass am Ende kein Tier geopfert wird.

Aber es gibt noch einen weiteren Unterschied: Wir heute bitten im Namen Jeschuas um Vergebung. Sie damals nicht.
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“Heißt das, dass ihnen deswegen damals nicht vergeben wurde?”

3. Mose 5,26 Und der Priester soll für ihn Sühnung erwirken vor dem ALLMÄCHTIGEN, und es wird ihm vergeben werden, was irgend er getan hat von alledem, womit man sich schuldig machen kann.

Wir können hier eindeutig erkennen, dass ihnen auch damals schon vergeben wurde. Aber wiederum steht geschrieben:

Hebräer 10,4 Denn es ist unmöglich, dass das Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnimmt.
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“Hä, ist das nicht ein Widerspruch?”

Auf den ersten Blick ja. Aber wir können euch Kids verraten: Auch viele Erwachsene bekommen da einen Knoten im Kopf, wobei die Lösung total einfach ist:

Das Blut der Tiere hat die Sünde damals nur zugedeckt. Ob diese Sünde tatsächlich vergeben wird, hängt davon ab, ob man das Opfer wirklich mit einem aufrichtigen Herzen voller Reue und Buße dargebracht hat oder nicht. Diese Wahrheit wird sich erst ganz am Ende beim großen Throngericht zeigen,

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wenn die wahren Beweggründe unserer Herzen geoffenbart werden (falls ihr dieses große letzte Gericht nicht kennt, können euch eure Eltern mehr dazu sagen).

Wir möchten euch diesen Punkt noch einmal anders erklären, weil es für das richtige Verständnis der Opfer sehr, sehr wichtig ist:
Die Sünde damals wurde durch das Blut der Tiere nicht vergeben. Ganz so wie es Hebräer 10,4 klar und deutlich sagt. Die Vergebung von Sünden ist einzig und allein nur durch das Blut des Sohnes Gottes möglich. Das Blut der Tiere hat also nicht die Sünde vergeben, sondern hat die Sünde zugedeckt. Das hebräische Wort für das “Sühnen der Sünde” bedeutet übrigens genau das: wörtlich übersetzt steht da: “Das Zudecken der Sünde”.

Durch das Zudecken der Sünde ist die Sünde aber so wie vergeben. Man hat sozusagen das Versprechen Gottes, dass, weil man gehorsam war und das Opfer dargebracht hat, einem vergeben wird. Natürlich nur, wenn man das alles mit einem ehrlich bereuenden und bußfertigen Herzen gemacht hat. Dann wird einem auch durch das Blut Jeschuas vergeben werden. Würde Gott den Menschen damals nicht das Versprechen der Vergebung geben, wären ja alle vor Christus verloren. Und das ist natürlich nicht der Fall!

Soweit klar? Falls nicht, redet hier kurz noch einmal mit euren Eltern darüber, ehe wir euch gleich eine Frage dazu stellen.

Was denkt ihr: Ist das mit dem Versprechen der Vergebung der Sünde heute durch Christus anders? Das heißt: Reicht es heute einfach so aus, wenn wir auf die Knie gehen und sagen “Vergib mir Gott!”? Oder wird auch uns nur dann vergeben werden, wenn wir es ehrlich und aufrichtig gemeint haben? Und ob es ehrlich und von Herzen gemeint war, wird sich dann – bei ihnen wie auch bei uns – erst am Ende herausstellen, wenn die Wahrheit über unsere Herzen offengelegt wird.

Leider wird es dann am Tag des Gerichts – viele Menschen geben, die zu unserem Herrn sprechen werden, dass sie dieses oder jenes für ihn getan haben, aber er wird sie nicht in das ewige Königreich seines Vaters lassen.

Jetzt ohne die Züchtigung durch die Opfer ist es daher für uns erst recht wichtig, dass wir uns selbst stark prüfen und gucken, ob wir wirklich immer aufrichtig und von Herzen Buße tun. 

Wir möchten euch noch einmal eine Zusammenfassung von diesem Lehrblock geben::

  • Damals wie heute ist die Abfolge bei Sünde dieselbe, nur dass wir kein Tier opfern können.
  • Damals wie heute kann unsere Sünde einzig und allein nur durch das Blut Jeschuas vergeben werden.
  • Damals wie heute wird unsere Sünde zugedeckt.
  • Damals wie heute haben wir aber das felsenfeste Versprechen Gottes auf Vergebung, sofern wir aufrichtig und von Herzen Buße getan haben. Dann wird uns auch vergeben werden. Auch damals wie heute.

Ihr seht also, dass es zwei große Unterschiede zu damals gibt:

  1. Sie kannten damals Jeschua nicht.
  2. Wir können heute die Züchtigungsmaßnahme Gottes durch die Opferung des Tieres nicht tun.

Stellt euch mal vor, wie das wäre, wenn wir das könnten. Stellt euch dazu vor, dass man mit dem Tier zum Zelt geht und es opfern muss, obwohl es total unschuldig ist. Legt den Lerneffekt des Geldes mal ganz beiseite, wie groß muss der Lerneffekt sein, wenn wir bei der Opferung des Tieres an den Opfertod des Sohnes Gottes denken!!

Denn genau das ist mitunter der Sinn und Zweck der Opfer: Sie sollen uns an die Tragweite unserer Sünden erinnern:

Hebräer 10,3 Durch diese jährlichen Opfer wird man an die Sünden erinnert!

Wenn wir also zum Zelt gehen und opfern, soll uns noch einmal vor Augen geführt werden, was wir eigentlich getan haben. Wir haben durch unsere Sünde ein unschuldiges Tier auf dem Gewissen. Und viel, viel, viel schlimmer: Wir haben unseren Erretter Jeschua auf dem Gewissen.

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Und all das und mehr sollen uns die Opfer beibringen.

Kurze Anmerkung für die Eltern: Wenn man davon ausgeht, dass die Aufgabe der Tieropfer die Sündenvergebung war, ist es natürlich total verständlich, dass man dann auch davon ausgeht, dass sie durch das Opfer Jeschuas überflüssig geworden sind. Das wäre richtig und logisch.

Jedoch ist das – wie aufgezeigt – nicht die Funktion der Opfer. Oder anders ausgedrückt: Da die Opfer NIE (!) dazu da waren, die Sünden hinwegzunehmen (Hebräer 10,4), ist es auch nicht notwendig sie durch Jeschua als abgeschafft anzusehen. Im Gegenteil: Auch dieses Gebot “erfüllt” unser Messias mit einer noch reicheren und tieferen Bedeutung als je zuvor.

blankblankDenn jetzt erinnern wir uns durch das Vergießen des Blutes eines unschuldigen Tieres an das Blutvergießen des Sohnes Gottes.

Man könnte sogar sagen, dass von allen Geboten, die er “erfüllt” hat, keines mehr von einem tieferen Sinn erfüllt wurde als das der Opfer. Darüber sollten wir alle nachdenken, ehe wir vorschnell ein göttliches Gebot abschaffen oder gar Angst haben, dass durch die Opfer man das Werk am Kreuz leugnet. Diese Angst ist total unbiblisch und zeigt – sorry das wir das so klar sagen müssen –, dass man die Opfer und wofür sie unser Gott eingesetzt hat noch nicht richtig verstanden hat. Denn die Opfer schmälern das Werk am Kreuz nicht, sondern das Werk am Kreuz wird uns beim Opfern nur noch anschaulicher und deutlicher als je zuvor. Man könnte auch sagen: Paradoxerweise ist das Gebot um die Opfer – was man immer so schnell abschaffen will – gerade das Gebot, dass durch Jeschua den meisten und tiefsten Sinn bekommen hat. Nämlich die Abscheulichkeit jeder einzelnen Sünde, die unseren Erretter ans Kreuz gebracht hat. Deshalb lasst uns Erwachsene mal alle kurz darüber nachdenken, bevor wir vorschnell ein Gebot unseres allmächtigen Gottes abschaffen. Denn genau vor dieser Abschaffung von Geboten warnt uns ja der Sohn Gottes, der selbst das vollkommene Opfer war und sicherlich alles rundum die Opfer besser versteht als wir alle zusammen:

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Matthäus 5,18-19 Wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel …

Aber jetzt wieder zurück zu euch, liebe Kinder.

Ihr seht also, dass wenn man über das Blutvergießen bei den Opfern hinausblickt, wahre Segensschätze für uns in den Opfern verborgen liegen. Ganz nach dem Vers:

Psalm 119,73 ALLMÄCHTIGER, mein Schöpfer! Du hast mir das Leben gegeben. Schenke mir nun auch die Einsicht, die ich brauche, um nach deinen Geboten zu leben!

So, wir sind am Ende angelangt. Jetzt möchten wir für euch noch einmal alles kurz zusammenfassen.