Die Bibel: Von Anfang bis Ende – Teil 2: Göttliche Prinzipien

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Mal 3,6 Denn ich, der HERR, ich verändere mich nicht!

Dieser Vers ist sozusagen das Grundprinzip aller göttlichen Prinzipien. Denn wäre unser Gott nicht unveränderlich, dann gäbe es gar keine Prinzipien und alles könnte sich jederzeit ändern: seine Versprechen und somit sein Wort, seine Gnade, seine Definition von gut und böse, ja sogar sein Wesen. Einfach alles könnte sich ändern. Nichts hätte mehr ein Fundament. Alles wäre schwammig und ungewiss – und somit unser Glaube null und nichtig und dieser Teil natürlich überflüssig.
Aber, ihm sei es gedankt, ist unser Gott nicht ein Gott, der sich ständig selbst oder seine Definition von gut und böse ändert, sondern er ist ewiglich unveränderlich!

Daher ist technisch gesehen jede seiner Aussagen, Entscheidungen, Taten und dergleichen ein ewig gültiges Prinzip; d.h. wären gegebene Umstände erneut dieselben wie schon einmal, dann würde unser Gott auch erneut auf dieselbe Weise handeln wie zuvor. Natürlich, denn er ist ja unveränderlich.

Hier in diesem Teil der Serie möchten wir uns einige der allerwichtigsten dieser göttlichen Prinzipien ansehen, ehe wir im nächsten Teil mit der biblischen Geschichte weitermachen. Warum wir an dieser Stelle eine Art Zwischenstopp einlegen, hat folgende Gründe:
Wenn man einmal ein göttliches Prinzip erkennen durfte, wird man dieses Prinzip überall in der Heiligen Schrift wiederfinden und das wiederum wird einem enorm dabei helfen,
a) den eigentlichen Inhalt besser zu verstehen und
b) Missverständnissen vorzubeugen bzw. sich vor Irrlehren zu schützen.

Ein kleines Beispiel dazu:  Weiß man, wie Gott über eine Sache denkt, dann weiß man auch, wie er zukünftig darüber denken wird. Das wird sich nicht ändern. Wenn er z.B. den Geschlechtsverkehr vor der Ehe als Unzucht und somit als Sünde definiert, dann bleibt diese Definition. Für immer. Wird aber irgendwo etwas anderes gelehrt, dann dürfen und müssen die Alarmglocken bei uns angehen, denn wir wissen ja: Unser Gott ist unveränderlich!

Das wäre nur ein Beispiel für ein einzelnes Gebot. Es gibt natürlich Prinzipien, die viel weitreichender sind. Was genau damit gemeint ist, werden wir gleich sehen.

Zuvor noch eine kurze Erklärung zum besseren Verständnis:
Die von Gott eingesetzten Prinzipien, die wir gleich aus der Heiligen Schrift erkennen werden, sind vergleichbar mit Prinzipien, die wir aus seiner Schöpfung kennen; wie z.B., wenn wir Gegenstände loslassen, wissen wir, dass diese zu Boden fallen. Ob wir diesen “Effekt” nun Schwerkraft, Erdanziehung oder was auch immer nennen, spielt für die Tatsache, dass Gegenstände zu Boden fallen, erst einmal keine Rolle. Die Parallele, die dieses Beispiel veranschaulichen soll, ist,
a) dass es wie in Gottes Schöpfung festgesetzte Prinzipien gibt, so gibt es diese auch in Gottes Wort und
b) dass egal wie die eine oder die andere christliche Glaubensrichtung ein göttliches Prinzip auch nennen mag, es am Ende keine Rolle spielt, denn göttliche Prinzipien sind und bleiben göttliche Prinzipien. Sie sind ewiglich unveränderlich. Sonst wären sie ja keine göttlichen Prinzipien. Logisch.

Auch hierzu ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung: Jede Sünde benötigt Sühnung, sofern man Vergebung von Gott erlangen möchte. Man muss Buße für seine Schuld tun und sich ändern wollen. Keine wahrhaftige Buße, keine Vergebung. Jeder Gläubige weiß das. Das wäre z.B. in kurz und knapp ein göttliches Prinzip, das eine gemeinsame Grundlage für uns alle bildet, über die wir uns nicht uneins sind. Sie ist für alle von uns klar und eindeutig.

Und genau um diese “gemeinsamen Grundlagen” geht es bei den gleich folgenden göttlichen Prinzipien. Diese sollen uns allen dabei helfen, dass wir
a) die Heilige Schrift durch sie besser verstehen und
b) neue als auch alte Themen an ihnen prüfen, sodass die Gefahr von Missverständnissen durch das Anwenden von diesen göttlichen Prinzipien beseitigt wird.

Auch hierzu erneut ein kleines Beispiel: Hat man das zuvor erwähnte göttliche Prinzip aus “Sünde, Buße, sich aufrichtig verändern wollen und Vergebung von Gott erlangen” verstanden und weiß außerdem auch, dass die Sünde etwas ist, was Gott nicht in unserem Leben haben will, kann man diese beiden Punkte miteinander kombinieren und sofort jedwede Lehre, die besagt, dass man in Christus jetzt frei ist und sich nicht zu verändern braucht, im Keim ersticken. Auch wenn dann Leute z.B. Verse, wie diesen hier bringen:

1Kor 10,23 Es ist mir alles erlaubt — aber es ist nicht alles nützlich! Es ist mir alles erlaubt — aber es erbaut nicht alles!

Man weiß sofort – weil man diese zwei zuvor erwähnten unverrückbaren Prinzipien kennt – dass 1Kor 10,23 unmöglich besagen kann, dass man wirklich “alles alles” tun und lassen kann, was man will, obwohl es oberflächlich betrachtet so dasteht. Man wird – weil man diese Prinzipien für das richtige Verständnis zurate zieht – “Stopp” sagen und sich fragen: “So wie es dasteht, kann es nicht gemeint sein, denn ich kann nicht einfach so weiterleben und tun und machen, wonach mir grad ist. Das hätte mit: ‘Ich lebe so, wie es mir Christus vorgelebt hat’ nichts zu tun. Der Vers muss also eine andere Bedeutung haben.”

Nun ist es so, dass nicht alle Komplikationen sich so klar und einfach durch Prinzipien auflösen lassen, wie dieses. Andererseits tun sie es doch, wenn (dieses “wenn” ist total wichtig) wir daran festhalten, dass unser Gott treu und unveränderlich ist und daher ein göttliches Prinzip für immer – wirklich immer – ein göttliches Prinzip bleiben wird. In anderen Worten: Wenn wir ein solches Prinzip finden, das sowohl im Anfang in der Heiligen Schrift als auch am Ende als auch dazwischen immer demselben Muster folgt, wissen wir, dass wir ein göttliches Prinzip gefunden haben. Dieses können wir dann für ein besseres und umfassenderes Verständnis der Heiligen Schrift benutzen. Immer und immer wieder, denn ein göttliches Prinzip verändert sich nicht! Dadurch werden wir uns auch selbst vor Abweichungen von Gottes Wahrheit schützen, denn wir werden immer wieder sagen können: “Gott hat das im Anfang so gemacht. Danach auch. Und durch Christus finde ich dieses Prinzip als bestätigt wieder. Das heißt: Bricht irgendeine Ansicht, Meinung, Lehre oder was auch immer das entsprechende göttliche Prinzip, dann kann es nicht der Wahrheit entsprechen.” Ganz einfach!

Das gleich folgende erste Prinzip wird uns diese Tatsache klar und deutlich veranschaulichen und so ganz selbstverständlich machen …