Gefahren im Glauben – Neu im Glauben, die ersten Gefahren (Einleitung)

3. Ungesunder Leistungsdruck durch falsches Gottesbild

Joh 16,27 Er selbst, der Vater, hat euch lieb …

Um dieses umfangreiche Thema überhaupt in Ansätzen behandeln zu können, müssen wir zwei Extreme gegenüberstellen. Einmal die Vorstellung, dass Gott einen liebt, wie man ist und man daher alles weiter so machen kann wie bisher. Und einmal das Gottesbild, dass Gott immerwährend mit der Rute in seiner Hand wartet, bis seine Kinder einen Fehler machen, sodass er sie direkt bestrafen kann.

Beides ist völliger Unsinn und eine Unterstellung gegenüber unserem Gott. So ist er nicht. Er ist voller Liebe und Geduld, gleichzeitig muss er, wie ein irdischer Vater auch, seine Kinder ab und zu zurechtweisen. Warum? Na, aus Liebe, damit seine Kinder dazulernen und dieselben Fehler nicht noch einmal machen.

Daher sind diese Eigenschaften unseres himmlischen Vaters keine Gegensätze, sondern sie sind ein Ausdruck seiner vollkommenen Liebe. Da manche Geschwister sich aber zu sehr auf die Züchtigung Gottes konzentrieren und dadurch seine Gnade und Geduld nahezu völlig ausblenden, wirkt sich das auf ihr Glaubensleben sehr, sehr ungesund aus. Alles und jeder Handgriff im Alltag wird zu einer lebenswichtigen Sache, denn Gott könnte ja einen bestrafen, wenn man es falsch macht. Grundsätzlich ist es total lobenswert, alles unserem Gott wohlgefällig machen zu wollen. Natürlich. Aber leider ist es so, dass das meist sehr ungesunde Formen annimmt und dann zu Zwängen und Ängsten führt.

Das will unser himmlischer Vater auf keinen Fall für seine Kinder! 

Denn im Glauben geht es nicht um unrealistische Perfektion, sondern um unseren Weg – den Weg der Veränderung. Und dieser Weg ist ein langer Weg, auf dem man viel lernen muss und viele Fehler machen wird. Das ist unvermeidbar.

Das erwähnen wir deswegen explizit, weil einige Geschwister sich schnell Vorwürfe machen oder sogar in Selbstverdammnis abrutschen, weil sie eine unrealistische und ungöttliche Vorstellung vom Leben mit Gott haben.

Ja natürlich, unser Gott kann auch zornig werden, aber 1.000 mal mehr ist er gütig, gnädig und geduldig mit uns. Er liebt uns und wir dürfen zuversichtlich sein, dass …

Phil 1,6 Ich bin ganz sicher, dass Gott, der sein gutes Werk in euch angefangen hat, damit weitermachen und es vollenden wird bis zu dem Tag, an dem Christus Jesus wiederkommt.

Logischerweise lässt sich das ganze Thema nicht durch ein paar Worte auflösen. Daher ist unser Tipp: Schaue dir die Glaubenshelden in der Bibel an und erkenne, wie sündig und voller Fehler sie waren. Wie oft sie versagt haben. Dennoch wurden sie Freund Gottes oder ein Mann nach dem Herzen Gottes genannt. So kannst auch du ein Glaubensheld werden. Daher lass dich nicht unterkriegen, denn du hast Gott an deiner Seite. Er wird dich nicht verlassen und dich nicht versäumen, denn …

Hebr 13,5 … denn Gott selbst hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!«

Bist du also davon betroffen oder kennst jemanden, der dieses Problem hat, bete und lies mit ihm das Wort Gottes, sodass das Wesen unseres uns liebenden Vaters offenbar wird und sich im Herzen festsetzt. Und: Oft ist es so, dass sich solche Geschwister sehr, sehr darum bemühen, alles im Alltag unserem Gott wohlgefällig zu tun. Das ist eine Eigenschaft, die unseren himmlischen Vater sehr, sehr erfreut. 

5Mo 7,9 So erkenne nun, dass der HERR, dein Gott, der wahre Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren …