15. Zeichen über Zeichen
Lk 4,1 Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde vom Geist in die Wüste geführt.
Passend zum Abschnitt zuvor kann man auch sagen, dass die mit gefährlichsten Ratgeber nicht immer Menschen, sondern auch “Zeichen” sein können, die man meint, hier und da von Gott zu empfangen. In diesem Zusammenhang hört man dann auch oft die mittlerweile schon berühmten Aussagen: “Gott hat mir auf’s Herz gelegt …” oder “Gott hat mir gezeigt …”
In der Tat legt Gott uns hin und wieder Sachen auf’s Herz und leitet uns, aber das zu unterscheiden, wann es ein eigenes Gefühl oder der eigene Eindruck ist und wann von Gott geführt, ist keine einfache Sache – schon gar nicht anfangs im Glauben.
Aber nicht nur bei dieser Art von Zeichen meint man Gottes Wirken zu erkennen, sondern es gibt auch Geschwister, die leider auch denken, wenn man sich den berühmten kleinen Zeh anhaut, dass deswegen Gott einen straft und damit etwas aufzeigen will, was man falsch gemacht hat. Alle diese und ähnliche Dinge sind in den aller allermeisten Fällen aber nur menschliche Gedanken und keineswegs eine Führung des Geistes.
Tipp: Überinterpretiere nichts. Prüfe alles! Tausche dich mit Geschwistern aus, die in ihrem Leben schon klar erlebt haben, wie sie der Geist Gottes geführt hat und wie das bei ihnen war. Erzähle ihnen deine Situation und deine Gedanken und höre dir ihren Ratschlag an. Und suchst du nach Zeichen, um eine Antwort auf eine Frage zu bekommen, die dir auf dem Herzen liegt, dann wisse, dass es nahezu immer eine Antwort im Wort Gottes dazu gibt. Bete bei all dem zu Gott und bitte ihn um Klarheit, sodass du nicht eventuell dem eigenen Herzen nachgehst:
Ps 139,23-24 Durchforsche mich, o Gott, sieh mir ins Herz und prüfe meine Gedanken und Gefühle! Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden, und wenn ja: Hol mich zurück und führe mich den Weg zum ewigen Leben.
(Weiterführender/passender Artikel zu diesem Thema:
Gott besser verstehen – Gott prüft uns
Detektivgeschichte “Bileam” – Teil 1
Detektivgeschichte “Bileam” – Teil 2)